Jetzt ist es offiziell: Williams startet ab der Saison 2014 mit Motoren von Mercedes. Der Traditionsrennstall und der deutsche Hersteller gingen eine langfristige Partnerschaft ein, in deren Rahmen Williams die komplette Mercedes "Power Unit" bezieht, also Verbrennungsmotor inklusive Energierückgewinnungs-System. Das Getriebe fertigt Williams weiterhin selbst.

"Mercedes-Benz ist einer der erfolgreichsten Motorenhersteller in der Formel 1 und wir sind davon überzeugt, dass ihr Motoren-Paket äußerst konkurrenzfähig sein wird", sagt Teamchef Frank Williams. Seine Tochter Claire, ihres Zeichens stellvertretende Teamchefin, fügte hinzu: "Diese Partnerschaft stellt für Williams einen bedeutenden Schritt dar. Der richtige Motorenpartner ist ein entscheidender Bestandteil unserer Strategie, um langfristig Erfolge zu erzielen."

Williams und Renault gehen somit ab dem Ende der Formel-1-Saison getrennte Wege. Das Team war erst Anfang 2012 zu seinem früheren Motorenpartner aus erfolgreicheren Tagen zurückgekehrt und gewann in dieser Kombination im vergangenen Jahr den Großen Preis von Spanien. Mit Red Bull und Toro Rosso hat Renault bereits zwei Kunden langfristig bestätigen. Auch Lotus und Caterham dürften im nächsten Jahr weiterhin mit Renault-Power antreten.

Langfristige Stabilität für Mercedes

Auch bei Mercedes AMG High Performance Powertrains zeigte man sich mit der neuen Partnerschaft zufrieden. "Es ist eine "Win-Win"-Situation für beide Seiten und stellt sicher, dass HPP langfristig mindestens drei Teams unter dem neuen Reglement beliefern wird", betonte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff.

Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes AMG HPP, pflichtete ihm bei: "Eine weitere positive Note dieser Partnerschaft ist, dass wir, trotz der Beendigung unserer Zusammenarbeit mit McLaren am Ende der nächsten Saison, langfristig mit dem eigenen Werksteam und mindestens zwei Motoren-Partnern ab der Saison 2015 planen können."

Die Power Units kommen

So sieht das begehrte Stück aus: Die Mercedes Power Unit, Foto: Mercedes-Benz
So sieht das begehrte Stück aus: Die Mercedes Power Unit, Foto: Mercedes-Benz

Unter dem Reglement für die Saison 2014 sehen sich die Formel 1-Ingenieure der neuen Herausforderung gegenüber, eine Renndistanz von 300 km mit einer Spritmenge von 100 kg zurücklegen zu müssen. Aus diesem Grund wechseln die Teams von 2,4 Liter V8-Saugmotoren zu turbogeladenen 1,6 Liter V6 Hybrid-"Power Units". Um mit den neuen "Power Units" eine vergleichbare Leistung wie mit der aktuellen Motorengeneration zu erzielen, muss die Energie-Effizienz der neuen Aggregate um 30 Prozent gesteigert werden.

Einen großen Anteil zu diesem Fortschritt wird das "Energy Recovery System" (ERS) beitragen, das zehn Mal mehr Energie freisetzen wird als das derzeitige KERS. Das neue ERS wird Energie sowohl an der Auspuffturbine als auch an der Hinterachse gewinnen und kann diese an beide zurückgeben.

Diese neuen technischen Entwicklungen bieten erheblich bessere Möglichkeiten für einen Technologietransfer aus der Formel 1 in die Entwicklung von Serien-Antriebsaggregaten in Gebieten wie der Batterie-Technologie, der Turboaufladung, der Energierückgewinnung und der Verbrennungseffizienz.