Robin Frijns ist in aller Munde. Eigentlich hatte der Niederländer vorgehabt, sich in dieser Saison ganz auf seinen Testfahrerjob bei Sauber zu konzentrieren, aber nun geht er doch in der GP2 an den Start. Frijns steht seit der zweiten Saisonstation der Nachwuchsserie beim deutschen Team Hilmer Motorsport unter Vertrag und konnte zuletzt in Barcelona sogar das Hauptrennen für sich entscheiden. Angesichts solcher Erfolge ist es klar, dass man im Hause Sauber hellhörig wird.

"Bei Sauber sind wir wie eine Familie, das war schon immer so", sagte der 21-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Nach meinem Sieg in Barcelona waren viele Leute von Sauber mit mir auf dem Podium. Das war eine tolle Sache." Selbst von höchster Stelle gab es Lob, denn so gratulierten auch Teamchefin Monisha Kaltenborn und Manager Beat Zehnder.

Beim schweizerischen Privatrennstall läuft es in dieser Saison noch nicht nach Wunsch, bisher stehen erst fünf magere Punkte zu Buche und auch die letzten Updates brachten nicht den erwünschten Sprung nach vorne. "Das stimmt schon, es läuft nicht so gut wie im letzten Jahr, das für Sauber wirklich gut war", gab auch der Jungspund zu. "Sie haben ein paar Probleme mit dem Auto. Vielleicht macht ihnen mein Sieg ein bisschen Freude - dass jemand von Sauber in der GP2 gewinnt."

Rookies haben es nicht leicht

Zu den beiden Stammpiloten Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez hat der Niederländer ein gutes Verhältnis und tauscht sich mit ihnen aus, wenn Fragen auftauchen, woraufhin sie ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gutierrez lieferte in Barcelona das beste Formel-1-Rennen seiner jungen Karriere ab und verbuchte die schnellste Runde des Grand Prix', stand zuvor jedoch stark in der Kritik und wurde bereits als nicht geeignet für die Königsklasse bezeichnet - ein Umstand, den Frijns nicht nachvollziehen kann.

"Man darf nicht vergessen, dass er ein Rookie ist. Außer bei den Wintertests hatte er keine Möglichkeit, das Auto auszuprobieren", betonte er. "Alle Rookies haben in ihrem ersten Jahr in der Formel 1 zu kämpfen, das ist normal. Aber ich kenne ihn, er ist ein sehr guter Fahrer. Er wird gut sein - er ist gut." Ob Frijns in diesem Jahr die Chance bekommen wird, im Rahmen eines Rennwochenendes im F1-Wagen zu sitzen, weiß er zwar noch nicht, für die Young Driver Tests rechnet er sich aber gute Chancen aus. "Das hoffe ich", meinte er. "Aber ich sehe es wirklich nur Rennen für Rennen. Die GP2 ist mein Job, darauf konzentriere ich mich. Der Rest kommt später."