Robin Frijns: Formel-E-Rückkehr zu Weltmeister Envision

Das Starterfeld für die Formel-E-Saison 2024 kommt gut eine Woche nach dem diesjährigen Finale in London immer mehr zusammen: Robin Frijns kehrt zu Envision zurück. Das gab das frischgebackene Weltmeister-Team an diesem Dienstag offiziell bekannt, nachdem Gerüchte seit längerer Zeit die Runde gemacht hatten. Der Niederländer kommt direkt von Formel-E-Rückkehrer Abt Sportsline, das mit Mahindra-Kundenmotoren auf eine schwierige Saison zurückblickt.

Frijns startet 2024 an der Seite des vierfachen Le-Mans-Siegers und früheren Formel-E-Champions Sebastien Buemi. Beim Jaguar-Kundenteam folgt der 32-Jährige auf Vize-Weltmeister Nick Cassidy, der seinerseits beim Jaguar-Werksteam den glücklosen Briten Sam Bird nach drei Jahren ersetzt. Frijns fuhr bereits von 2018 bis 2022 in vier Saisons für die Envision-Mannschaft rund um Teamchef Sylvain Filippi.

Kollision zwischen Formel E und WEC: Wo fährt Frijns?

Parallel zur Fortsetzung seines Formel-E-Engagements wurde Frijns vor Kurzem als neuer Werksfahrer bei BMW M Motorsport präsentiert, wo er in erster Linie in das WEC-Langstrecken-Programm ab 2024 eingebunden werden soll.

Hier gibt es ein Fragezeichen: Zwischen dem Formel-E-Rennwochenende in Berlin (11./12. Mai 2024) und dem wichtigen WEC-Rennen in Spa-Francorchamps (11. Mai 2024) kommt es nach aktuellem Stand zu einer Terminkollision. Mehrere davon potenziell betroffene Fahrer haben sich zusammengeschlossen und hoffen auf eine Verlegung eines der beiden Events.

Davon war in der PR-Ankündigung von Formel-E-Gründungsmitglied Envision freilich keine Rede. "Ich freue mich sehr darauf, nach meiner einjährigen Abwesenheit wieder mit dem Team loszulegen", wurde Frijns zitiert. "Es fühlt sich wie eine Rückkehr nach Hause an. Es ist toll, zum Weltmeister-Team zu stoßen. Envision hat in so ziemlich jeder Saison um die Spitze gekämpft, und ich kann es kaum abwarten, dass es losgeht. Wir haben ein tolles Auto und mein Ziel lautet, wettbewerbsfähig zu sein. Ich bin mir dessen sicher und ich fahre, um den Titel zu holen."

Frijns: Berlin-Pole einziges Highlight mit Äbten

Frijns blickt auf 88 Rennstarts (die siebtmeisten aller Fahrer), zwei Siege (beide mit Envision) und 13 Podestplätze (12 mit Envision) in der Formel E zurück. Seine erste Pole Position erzielte der gebürtige Maastrichter 2021 mit dem früheren Audi-Kundenteam Envision in Saudi-Arabien, die zweite dieses Jahr mit den Äbten im Regen von Berlin.

Ansonsten gab es für Frijns nur wenig Grund zum Jubeln mit dem ihm seit Jahren vertrauten Abt-Team, das sich beim Comeback allen voran wegen der Kundenmotoren schwer tat. Frijns beendete seine siebte Saison in der Formel E mit nur sechs Punkten auf dem 22. Rang. Sein bestes Gesamtresultat war Platz vier in der Saison 2018/19.

Envision peilt Titelverteidigung in Formel E an

Frijns, der 2015/16 und 2016/17 für Andretti in der Formel E antrat, kann sich mit Envision gute Hoffnungen auf die Rückkehr zu größeren Erfolgen machen. Der Jaguar-Antriebsstrang für das neue Gen3-Auto bildete zusammen mit dem Porsche-Motor das mit Abstand stärkste Paket im Starterfeld. Da die Hardware aus Kostengründen für zwei Jahre eingefroren ist, dürfte sich an der Hackordnung nicht allzu viel ändern. Experten erwarten nur, dass die Kundenteams den Werken nicht mehr so leicht auf der Nase herumtanzen können wie im Debütjahr mit den neuen Autos.

Envision-Teamchef Sylvain Filippi: "Es ist großartig, Robin nach einem Jahr Abwesenheit wieder im Team zu haben. Er hat im Laufe der Jahre einige unvergessliche Momente mit Envision Racing erlebt und war immer an vorderster Front und regelmäßig auf dem Podium vertreten. Die Kombination aus Robin und Sebastien wird eine starke sein, und wir können es kaum erwarten, in die 10. Saison zu starten."

Robin Frijns' Statistik in der Formel E