Nico Rosberg durfte mit seinem ersten Trainingstag in Spanien zufrieden sein - auch wenn dem Deutschen auf die Spitze am Freitag 1,3 respektive 0,6 Sekunden fehlten, konnte er sich in beiden Sessions innerhalb der Top-10 positionieren: Zum Auftakt wurde er Neunter, am Nachmittag platzierte sich der 27-Jährige auf dem siebten Platz. "Es sieht so aus, als ob wir auf einer Runde erneut schnell wären, aber wir müssen uns verstärkt auf das Erzielen einer guten Pace für das Rennen konzentrieren", meinte der WM-Neunte, der insgesamt 66 Runden am ersten Tag in Katalonien zurücklegte.

Für richtungsweisende Prognosen sei es aber noch etwas zu früh. "Es gibt noch eine Menge zu tun, aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass wir heute ein gutes Testprogramm absolviert haben und viel lernen konnten", zeigte sich der Wahl-Monegasse im Anschluss an den Auftakt vor den Toren Barcelonas zufrieden. Schwierig sei es am Freitag allerdings gewesen, bei den gerade im ersten Freien Training teilweise wechselhaften Bedingungen richtig mit den Pirelli-Reifen umzugehen. "Heute konnten wir viel Graining beobachten, was vor allem an den niedrigeren Temperaturen lag", nannte Rosberg Gründe.

Fokus auf Reifen & Rennen

Rosbergs Blick wirkt entschlossen - doch spielen auch die Reifen mit?, Foto: Sutton
Rosbergs Blick wirkt entschlossen - doch spielen auch die Reifen mit?, Foto: Sutton

Für das Rennen am Sonntag bereitete das dem Wiesbadener noch etwas Kopfzerbrechen. "Es ist schwierig, genau zu lokalisieren, wo wir jetzt stehen, denn in Bezug auf die Reifen war das heute schon eine ganz schöne Aufgabe", atmete er durch. Der Silberstreif am Horizont könnte für die Silberpfeile also einmal mehr das Qualifying sein. "Für das bin ich nicht beunruhigt, da sind wir da, wo wir sein wollen oder zumindest mit dabei." Auch stellte Rosberg fest: "Hier ist jetzt alles ganz anders als noch bei den Wintertests - allein schon mit dem ganzen Wind. Aber es war trotzdem ein guter Tag." Wären da nur nicht die Reifen... "Das Team hat mit Sicherheit wieder einen tollen Job gemacht und das Auto verbessert, aber ob es gut genug ist, müssen wir erst noch sehen", warnte der Mercedes-Fahrer. "Wir haben uns beim Reifenverschleiß bestimmt verbessert, aber ob wir schon so gut wie manch andere Teams sind, weiß ich nicht."

Teamchef Ross Brawn meinte: "Wir haben heute hart daran gearbeitet, unsere Pace über die Distanz zu verbessern und es gibt einige vielversprechende Anzeichen, dass uns das auch gelungen ist." Ausstehen würde zum momentanen Zeitpunkt aber noch eine detaillierte Datenanalyse. Grund zu einem optimistischen Blick ins Wochenende gäbe es trotzdem: "Das Auto scheint auch bei höherer Spritzuladung gut zu sein", so der Brite, der den Fokus seiner Mannen vor allem auf die Reifen gelegt wissen wollte. "Diesbezüglich müssen wir konzentriert bleiben, um sicherzustellen, dass wir im Rennen die bestmögliche Performance aus dem Auto herausziehen können", glaubte Brawn.

Die Pneus auf dem anspruchsvollen Kurs gut zum Arbeiten zu bringen, habe oberste Priorität. Toto Wolff fand nach den ersten Trainingseindrücken in Barcelona weniger positive Anzeichen für ein erfolgreiches Wochenende als der Mercedes-Teamchef. Der Österreicher erklärte, das Team habe einen ziemlich schwierigen Tag erlebt und begründete seine Einschätzung wie folgt: "Was am Sonntag einzig und allein zählt, ist die Tatsache, wie wir uns über die Distanz schlagen und das sah heute schon schwieriger aus." Dass der Silberpfeil über eine Runde schnell sei, helfe da noch nicht zwingend, meinte der ergebnisorientierte Österreicher. "Wir haben heute Nacht noch eine Menge Arbeit vor uns, um unsere Pace für den Rest des Wochenendes zu verbessern", so Wolff.