Die ersten vier Saisonrennen liefen für Toro Rosso nicht unbedingt nach Wunsch. Nur zweimal konnte man ein Resultat in den Punkterängen bejubeln. Zuletzt in Bahrain wurden die Sorgenfalten auf der Stirn der Toro-Rosso-Ingenieure aufgrund der inferioren Pace von Daniel Ricciardo noch tiefer. Beim italienischen Team glaubte man bereits an einen Fehler im Design oder ein Problem am STR8, es stellte sich jedoch heraus, dass es sich nur um ein Setup-Problem handelte.

Nach der Analyse des Rennens in Bahrain geht Ricciardo nun mit neuer Motivation in das Wochenende von Barcelona: "Ich habe in England viel konditionell gearbeitet und im Simulator getestet. In den letzten Tagen konnte ich hier in Spanien ein bisschen Zeit am Strand verbringen und ich fühle mich jetzt sehr frisch und ausgeruht für das Wochenende."

Trotz der intensiven Testfahrten in Barcelona vor Saisonbeginn glaubt der Australier nicht, dass ein Team mit einem Vorsprung in das Wochenende geht. "Die Bedingungen bei den Wintertests waren vollkommen anders. Es war sehr kalt und die Reifen funktionierten überhaupt nicht. Jetzt beginnen alle wieder bei null. Außerdem werden alle Teams Updates hierher bringen, also kann man die aktuellen Autos auch nicht mit denen der Testfahrten vergleichen", schätzt Ricciardo die Situation vor dem Europaauftakt ein.

Jean-Eric Vergne ist froh, wieder in Europa zu sein: "Ich freue mich schon, endlich wieder Rennen zu fahren. Die Pause war ziemlich lang, aber ich habe sie gut genutzt und viel trainiert beziehungsweise im Simulator getestet. Es ist schön, wieder näher an meinem Zuhause zu sein, das macht alles viel einfacher. Hoffentlich kann ich das Pech, das ich in den ersten vier Rennen hatte, nun in Europa abschütteln."

Toro Rosso: Barcelona Bilanz

Toro Rosso in Barcelona:

Seit 2006 tritt Toro Rosso in der Formel 1 an, doch der große Wurf gelang dem Team beim Europa-Auftakt bis dato nicht. Während in den ersten Jahren überhaupt keiner der beiden Toro Rosso-Boliden die Zielflagge sah, ging es ab 201 aufwärts. Mit Jaime Alguersuari fuhr erstmals ein Toro Rosso-Pilot auf dem Circuit de Catalunya in die Top-10. Ein Jahr später sahen zwar beide Boliden die Zielflagge, Alguersuari und Teamkollege Sebastien Buemi mussten sich allerdings mit den Positionen 16 und 14 zufrieden geben. Im Vorjahr verpasstedie Toro Rosso-Neubesetzung in Form von Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne die Top-10 knapp.

Daniel Ricciardo in Barcelona:Seine Platzierungen auf dem Circuit de Catalunya lesen sich mittelmäßig, wobei Ricciardo bei seinen zwei Starts nie ein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung stand. IM HRT 2011 sah er gar nicht erst die Ziellinie, wobei Punkte ohnehin nur ein Traum gewesen wäre. HRT-Teamkollege Narain Krathikeyan kam zwar an, allerdings als Letzter mit fünf Runden Rückstand auf den Sieger. Besser lief es für den Australier 2012. Im Toro Rosso landete er auf Platz drei. Als er über die Ziellinie fuhr, hatte er eine Runde Rückstand auf den Führenden.

Jean-Eric Vergne in Barcelona: Erst einmal stand Vergne beim Großen Preis von Spanien am Start. Im Vorjahr beendete er das Rennen auf dem zwölften Rang. Zwar verpasste der Toro Rosso-Pilot die Punkte, doch immerhin kam er vor seinem Teamkollegen ins Ziel - für den damaligen Rookie ein kleiner Erfolg.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Nach der Doppelnull von Bahrain kann es für Toro Rosso in Spanien eigentlich nur bergauf gehen, zumindest was den Speed des STR8 angeht. Denn in Sachen Platzierungen werden Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne nur schwer weiter nach vorne kommen. Dafür müssten sie nämlich entweder die McLaren- oder Force-India-Piloten hinter sich lassen. Eine mehr als schwierige Aufgabe. (Markus Zörweg)