Rubens Barrichello, der neuerdings für das brasilianische Fernsehen kommentiert, hat eine Woche vor dem Europaauftakt der Formel 1, der meist als eigentlicher Saisonstart angesehen wird, die Form der Teams unter die Lupe genommen und einen klaren Favoriten ausgemacht. "Ferrari ist sehr konstant", analysierte er gegenüber Totalrace. "Und das Auto ist, was die Pace und Konstanz angeht, sehr ähnlich zum Red Bull. Aber Red Bull ist das Team, das es wirklich zu schlagen gilt", betonte er. "Sie haben von allem etwas mehr."

Der Mercedes sei ein Auto, das die Reifen nur über eine schnelle Runde am Samstag zum Arbeiten bringe. "Aber im Rennen können sie nicht die gleiche Pace aufrecht erhalten", bilanzierte Barrichello, der bei Lotus das umgekehrte Phänomen ausmachte. "Der Lotus ist ein sehr gut ausbalanciertes Autos, das im Qualifying nicht die Pace hat, in den Rennen aber sehr gut mit den Reifen umgeht." Ähnliche Fähigkeiten beobachtete er bei einem anderen Team. "Ein fünftes Team, das auf die Reifen achtgibt und unauffällig Resultate einfährt, ist Force India. Ihre Rennpace ist sehr gut", bemerkte der Brasilianer.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmt dem ehemaligen Formel-1-Piloten in seiner Einschätzung des Kräfteverhältnisses gegenüber dem Mirror zu. "Ferrari ist stark. Lotus hat ein gutes Auto und der Mercedes ist - sicherlich über eine einzelne Runde - sehr stark", fasste er zusammen. Ebenso wie Barrichello hatte auch er McLaren nicht auf dem Zettel. Das Traditionsteam liegt derzeit mit 23 Zählern hinter Force India auf Rang sechs in der Konstrukteurswertung. "Im Vergleich zum Vorjahr hat Mercedes einen gewaltigen Sprung gemacht. Diesen Sprung hat McLaren gleichwertig nach hinten gemacht", erklärte Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko gegenüber der Bild.