Einen Tag nach dem Duell Button vs. Pérez haben sich die Gemüter bei McLaren wieder beruhigt. "Es herrscht eine Spannung zwischen den beiden, aber Checo weiß, was er getan hat und zum Glück ist Jenson intelligent genug, zu wissen, dass Sergio nicht der Böse ist", erklärte Teamchef Martin Whitmarsh. Einen Krieg wird es zwischen seinen Fahrern nicht geben.

Um das sicherzustellen, hat es ein Meeting zwischen den Piloten und den Teamverantwortlichen ggeeben. "Wir habe beide an einen Tisch geholt und mit ihnen über das Rennen gesprochen. Sie sollten auch unter vier Augen noch einmal miteinander reden", verriet Whitmarsh. Wieso es überhaupt zu dem Duell kam, kann er sich durchaus erklären. Immerhin hatte er selbst Sergio Pérez vor dem Grand Prix aufgefordert, aggressiver gegen seine Gegner vorzugehen.

"Er war einfach ein junger Kerl, der unter Druck stand und etwas über das Ziel hinausschoss. Das ist nur menschlich", stellte der McLaren-Teamchef klar. Er geht davon aus, dass bis zum nächsten Rennen die Sache längst vergessen ist. "Unsere Fahrer sind wirklich leicht zu handhaben, denn sie sind beide tolle Menschen. In unserem Team herrscht ein guter Spirit, auch wenn beide Rennfahrer sind und den anderen schlagen wollen. Es herrscht zwischen beiden eine gute Dynamik", meinte Whitmarsh. Direkt nach dem Rennen war Button allerdings nicht gut auf seinen Teamkollegen zu sprechen.

"Checo war zu aggressiv unterwegs. Man erwartet nicht, dass der Teamkollege sich bei 300 km/h so verhält", kritisierte der Brite. Und auch Whitmarsh fand harte Worte für den Teamneuling. "Man berührt den Teamkollegen nicht. Checo hätte seinen Frontflügel oder den Hinterreifen von Jenson beschädigen können. Das war über dem Limit", ärgerte sich der McLaren-Teamchef. 24 Stunden später hörten sich seine Worte bereits versöhnlicher an. "Was im Rennen geschah, hat beiden geschadet, aber das passiert nun einmal, wenn man seine Fahrer frei fahren lässt", betonte Whitmarsh.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Nach einer Nacht Schlaf scheint die Welt bei McLaren wieder in Ordnung zu sein. Zumindest scheint das Team diesen Anschein erwecken zu wollen, wenn man sich die PR-getrimmten Aussagen von Martin Whitmarsh anhört. Ich denke allerdings nicht, dass der Vorfall so schnell von Team und Fahrern ad acta gelegt wird. Das ganze Theater hätte sich McLaren erspart, wenn sie im Rennen durchgegriffen hätten. Hierbei geht es nicht um Teamorder, sondern um das Gesamtbild. McLaren ist noch weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein und in Bahrain haben sie wichtige Punkte unnötigerweise aufs Spiel gesetzt.