Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Adrian Sutil beim Bahrain Grand Prix in den ersten drei Startreihen - aus deutscher Sicht lief das Qualifying in Manama sehr zufriedenstellend. Vettel war natürlich nicht glücklich, dass es nicht für die Pole Position reichte, erweckte aber nicht den Anschein von Trauer. Vielmehr freute er sich für seinen Landsmann Rosberg, der seine zweite F1-Pole nach China 2012 holte. "Gerade nach dem bescheidenen Saisonauftakt, den er hatte", so Vettel über Rosbergs bisherige Performance. "Wir haben uns nach dem Rennen in China ein bisschen während der Abreise unterhalten - Ich glaube, er war nicht gerade mit Glück gesegnet."

Von Glück kann man bei Rosberg mit Sicherheit nicht sprechen: Zwei Ausfälle in den ersten drei Rennen des Jahres lassen den Mercedes-Piloten bereits hinterherhinken. Da ist die Bahrain-Pole zumindest Balsam für die geschundene Seele. Dabei kam die starke Leistung eher überraschend, denn nach den Trainings hinterließen die Silberpfeile nicht den stärksten Eindruck. "Wir sind hier nicht so stark wie normal", hatte Rosberg am Freitag bereits auf ein schwieriges Wochenende vorausblicken lassen. Dann kam alles anders, im Qualifying blühte der F1 W04-Bolide regelrecht auf. "Es hatte sich schon ein bisschen angekündigt", meinte Vettel. "Da war ein silberner Faden zu erkennen."

Ein paar Plätze hinter Vettel startet Adrian Sutil von P6. Diesmal musste er sich Teamkollege Paul di Resta geschlagen geben, sein Teamkollege überzeugte am Samstag mit Startplatz fünf. Können die Force Indias eine Gefahr für Vettel und Red Bull werden? "Im Renntrimm sollten wir ein bisschen schneller sein", glaubte Vettel an die eigene Stärke. "Aber hier und da hatten sie immer wieder eine unorthodoxe Strategie, so wie in Australien. Damit kamen sie gut zurecht. Ob das morgen der Fall sein wird, werden wir sehen." Vettel glaubte, dass Red Bull diesmal nicht schlechter aufgestellt sei als die Konkurrenz. In Malaysia hatte der RB9 Probleme mit den Reifen und das Team wählte eine alternative Qualifying-Strategie - in Bahrain lautete das Motto hingegen wieder 'volle Attacke'.

Die heißen Bedingungen auf dem Sakhir Circuit könnten Red Bull zugutekommen. "Wir sind nicht in einer schlechteren Position als die anderen um uns herum", meinte Vettel in Bezug auf die Reifen. "Über die Strategie in der vergangenen Woche lässt sich streiten. Ich denke aber, dass es keine schlechte Alternative war. Diesmal schwimmen wir aber wieder mit der großen Gruppe mit. Vettel sparte sich im Qualifying einen Satz der harten Reifen, weil das Team davon ausgeht, dass diese Mischung im Vergleich zu seinem Medium-Pendant etwas länger halten wird. Vettel: "Ich denke, dass wir hier Probleme mit den Reifen bekommen, die anderen aber auch. Die Frage lautet: Wann geht es damit los?"