Zufriedenheit bei Red Bull: Beim Großen Preis von Bahrain gehen Sebastian Vettel und Mark Webber von den Startplätzen zwei und sieben ins Rennen. Das Nico Rosberg sich überlegen die Pole Position sicherte, war für Red-Bull-Berater Helmut Marko keine große Überraschung. "Ich erinnere mich an seinen allerersten Grand Prix, da ist er hier in Bahrain gleich die schnellste Rennrunde gefahren, der Kurs liegt ihm", sagte er. "Lewis Hamilton war hier erstmals nicht auf seinem Niveau." Ein Ergebnis, mit dem sich Marko durchaus anfreunden konnte. "Auf die Meisterschaft gesehen, reduziert sich die Konkurrenz auf Kimi [Räikkönen], Alonso und Hamilton, deshalb habe ich lieber Rosberg auf P1."

Ein Grund für die starke Vorstellung der Silberpfeile sei die Streckencharakteristik gewesen, so Marko. "Die langen Geraden sprechen natürlich für Mercedes." Für Mercedes sprach zudem, dass Hamilton und Rosberg im Q3 zweimal auf die Strecke gingen, Vettel dagegen nur einmal. "Sebastian hatte heute ein paar kleine Schnitzer dabei, zum Beispiel in der letzten Kurve, das war nicht die optimale Vettel-Runde - aber wenn man nur eine Runde hat, kann das passieren", erklärte der 69-Jährige. "Mercedes hatte in Q3 zwei Satz neue Reifen. Wenn im ersten Lauf alles gut geht, kann man im zweiten alles riskieren." Anders als Mercedes entschied sich Red Bull allerdings bewusst dagegen, in Q2 Reifen zu sparen. "Das Risiko hätte sich nicht ausgezahlt. Wir haben jetzt drei Satz neue Reifen fürs Rennen, das wollten wir."

Und Marko ist sich ohnehin nicht sicher, ob Rosberg im zweiten Rennen, das er von ganz vorne beginnt, auch den zweiten Sieg einfährt. "Vielleicht gibt es eine Überaschung und die Mercedes-Reifen halten, wir wissen es nicht - und ich glaube, sie wissen es auch nicht." Die Konzentration gelte ohnehin eher dem Mann, der hinter Vettel startet. "Unser Hauptfokus ist Fernando Alonso, wobei sich Felipe Massa mit der Taktik, mit den harten Reifen anzufangen, auch gut ins Geschehen gebracht hat." Nach Meinung Markos, sind die harten Pneus am Rennwochenende in Bahrain der deutlich bessere Reifen, auf dem die Fahrer einen Großteil des Rennens bestreiten werden.

"Der weiche Reifen baut viel schneller ab und ist nur unwesentlich schneller. Auf fünf bis sechs Runden sind es keine zwei Zehntel", verriet er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Es sieht so aus, als wenn wir einen kurzen ersten Stint fahren und danach auf dem Harten bleiben werden." Das gelte nicht nur für Vettel, sondern auch für Webber, der wegen des Crashs mit Jean-Eric Vergne in China drei Plätze nach hinten versetzt wurde. Anders sieht es nach Meinung Markos bei Lotus aus, von den Startplätzen neun und elf für Räikkönen und Romain Grosjean war er nach den starken Auftritten am Tag zuvor schon überrascht. "Sie sind anscheinend Richtung Reifenschonung gegangen", vermutete der Grazer.