Die Saison ist zwar erst drei Rennen alt, doch McLaren hat in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft bereits einen Rückstand von 64 Punkten auf Red Bull angehäuft. Für die Mannschaft aus Woking will es bisher einfach nicht laufen, weder Routinier Jenson Button noch Neuling Sergio Perez vermochte es, dem Chrompfeil jene Pace zu entlocken, mit der McLaren noch beim Saisonfinale 2012 in Brasilien überzeugen konnte.

"Wir hatten einen sehr schwierigen Start", gab Teamchef Martin Whitmarsh zu. "Wir hatten nicht die Performance, die wir wollten und Australien war ein sehr hartes Wochenende", blickte er auf den Saisonauftakt in Melbourne zurück, wo lediglich zwei Punkte für seine Truppe heraussprangen. Erschwerend zur schwachen Pace des MP4-28 komme hinzu, dass während der Saison keine Testfahrten erlaubt sind und die ersten vier Rennen in kurzer zeitlicher Abfolge stattfinden, klagte der Teamchef, weshalb es durchaus schwierig sei, Fortschritte zu erzielen.

"Jedes Mal, wenn das Auto die Garage verlässt, ist es ein anderes Experiment", verdeutlichte Whitmarsh das Dilemma. "Wir haben Daten gesammelt und Dinge ausprobiert", äußerte er sich zum Freitag in Bahrain, konnte den bisherigen Erkenntnissen aber auch durchaus etwas Positives abgewinnen. "Ich denke, wir haben ein bisschen Fortschritt gemacht - aber niemals so viel, wie ich, die Fahrer oder das Team wollen würden." McLarens Hoffnung ruht nun auf dem umfangreichen Updatepaket, das für den Europaauftakt in Spanien geplant ist - aber auch bis dahin gelte es, das Maximum aus den bestehenden Möglichkeiten herauszuholen, stellte der 54-Jährige Brite klar.

Erst Siege, dann die Weltmeisterschaft

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass McLaren im Zuge des Bahrain GP in der Konstrukteurs-Wertung weiteres Terrain auf die Spitze einbüßt. Whitmarsh denkt so früh in der Saison aber dennoch nicht daran, bereits die Hoffnung auf den Gewinn dieser Weltmeisterschaft abzuschreiben. "Ferrari hat im letzten Jahr einen exzellenten Job gemacht und uns allen gezeigt, wie man so eine Situation umdrehen und bis zum Ende in der Lage sein kann, beide Titel zu gewinnen", schöpfte er aus den Entwicklungen der vergangenen Saison Hoffnung.

Derzeit gehe es im Hause McLaren aber in erster Linie darum, den Wagen zu verstehen und zu verbessern. "Sobald wir Fortschritte machen, werden wir versuchen, Rennen zu gewinnen und sobald wir Rennen gewinnen, werden wir an die Weltmeisterschaften denken", gab sich Whitmarsh kämpferisch, richtete den Blick aber sogleich wieder auf die Gegenwart, die sich in Bahrain abspielt: "Momentan sind wir auf das Jetzt und das Beste, was wir an diesem Wochenende tun können, fokussiert."