Lotus stellt bereits nach dem zweiten Saisonrennen erste Gedanken zum Fahreraufgebot für 2014 an. Kimi Räikkönen hat seinen Vertrag noch nicht über 2013 hinaus verlängert, Romain Grosjean ist ebenfalls nicht für das nächste Jahr bestätigt. Auf die Frage, ob Räikkönen überhaupt in der Formel 1 bleiben wird, meinte Lotus-Teamchef Eric Boullier: "Das ist eine sehr gute Frage! Die Antwort kenne ich nicht."

Kandidaten für die Lotus-Cockpits gibt es einige. Boullier brachte nun auch einen Namen ins Spiel, der ein wenig stutzig macht: Robert Kubica. Zum einen, weil der Pole nach seinem schweren Rallyeunfall noch nicht wieder in der Lage ist, einen Formel-Boliden zu fahren. Zum anderen wurde gemunkelt, der Kontakt zu Lotus sei mittlerweile abgerissen. Kubica fuhr 2010 in der Formel 1 für das Team, das damals noch Renault hieß. In der Saisonvorbereitung 2011 verunglückte er dann bei einer Rallye in Italien so schwer, dass eine Rückkehr in die Königsklasse als ausgeschlossen galt.

Nun ist Kubica jedoch wieder in der Lage, einen Rallyeboliden zu pilotieren, und tut dies sowohl in der Europäischen Rallyemeisterschaft als auch in der WRC2-Kategorie der Weltmeisterschaft. Das Angebot, in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft zu fahren, lehnte er ab, da ihn die Herausforderung Rallye trotz seines schweren Unfalls mehr reizte. Auch wenn er also derzeit abseits von Rundkursen seine motorsportliche Heimat gefunden hat, kann Kubica die Formel 1 nicht völlig aus seinem Gedächtnis streichen. "Ich würde all mein Geld dafür geben, wenn ich wieder in einem Formel-1-Cockpit sitzen könnte", gestand er unlängst.

Sollte er körperlich wieder in der Lage sein, in der Königsklasse zu fahren, steht ihm die Tür bei seinem ehemaligen Arbeitgeber offen. "Wenn Robert für eine Rückkehr in die Formel 1 vollkommen bereit ist, dann wäre er sicher unter den Kandidaten", meinte Eric Boullier in Bezug auf das Lotus-Aufgebot für die Saison 2014 gegenüber f1news.ru.

Jedoch räumte der Franzose auch ein, dass derzeit Ersatzpilot Davide Valsecchi die besten Chancen auf ein Einsatzcockpit hat. "Er hat eine bessere Chance als jeder andere. Wir haben ein paar Pläne für diese Saison und wir werden sehen, wie er mit seiner Arbeit zurechtkommt - auf und neben der Strecke", erläuterte Boullier. Das bedeute jedoch nicht, dass der GP2-Champion von 2012 Freitagseinsätze bestreiten wird, vielmehr wird er eines der Vorgängerautos pilotieren dürfen.