Regen und Temperaturen um die 10 Grad dominierten den ersten Tag der finalen Testfahrten in Barcelona. Erst im Verlauf des Tages trocknete die Strecke ab und die Bestzeiten purzelten im Minutentakt. Am Ende markierte Mark Webber in 1:22.692 Minuten auf den weichen Reifen die Bestzeit. "Wir haben uns gegen Ende des Tages dafür entschieden, verschiedene Reifensets zu testen, um zu sehen wie das Auto funktioniert. Damit haben wir das Maximum aus der limitierten Zeit im Trockenen herausgeholt", sagte Webber.
Unter nassen Bedingungen hieß der schnellste Mann Lewis Hamilton in 1:41.614 Minuten, im Trockenen fuhr der Mercedes-Pilot auf dem medium Reifen die zweitbeste Zeit. In der zweiten Session am Nachmittag konzentrierte sich der Brite vorwiegend auf Rennsimulationen. "Das haben wir gemacht, damit ich ein Gefühl für das Auto entwickle und auch um Kilometer zu sammeln. Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht - an der Strecke und in der Fabrik. Ich bin über den Fortschritt, den wir erzielt haben, sehr glücklich", erklärte Hamilton.
In der ersten Session waren die Piloten immer wieder gezwungen an die Box zurückzukehren und von Intermediates auf Regenreifen zu wechseln und umgekehrt. Kurz nach Trainingsbeginn meldete Toro Rosso sogar einen Wassereinbruch im Kommandostand des Teams, nichtsdestotrotz beeindruckte Jean-Eric Vergne in der ersten Session mit einer Zeit von 1:42.155 Minuten auf den Intermediates. In trockenen Bedingungen fuhr er auf Platz drei, über zwei Sekunden Rückstand auf Webber.
Trotz seiner Rundenzeit zeigte sich Vergne mit dem Tag nicht ganz zufrieden. "Das liegt vor allem am Regen, denn er ließ viele Sachen nicht zu, die wir heute testen wollten", klagte der Toro Rosso-Pilot. "Ich muss einfach daran denken, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und der Regen die Programme sämtlicher Teams beeinflusst." Mit dem Verhalten des STR8 zeigte sich Vergne hingegen zufrieden. "Das Auto lief im Nassen wirklich gut und auch unter trockenen Bedingungen fühlte es sich gut an."
Während alle Teams mit den Bedingungen, speziell den niedrigen Temperaturen, zu kämpfen hatten, blieben zumindest die meisten Autos heil. Mit Ausnahme der Boliden von Romain Grosjean und Esteban Gutierrez. Grosjean kam in Kurve 12 von der Strecke ab, Lotus nahm es mit Humor und twitterte: "Dreher-Simulation auf nasser Strecke erfolgreich beendet." Dem Franzosen war hingegen nicht zum Scherzen zumute. "Es war ein frustrierender Tag, denn wir hatten Aero-Runs geplant, aber die Strecke war nie trocken genug", klagte Grosjean.
Auch dass er sich am Ende der Zeitentabelle wiederfand, missfiel ihm. "Wer will sich selbst schon an letzter Stelle sehen? Hoffentlich war es das einzige Mal. Wir wissen, dass mehr Speed im Auto steckt als wir heute zeigen konnten." Wie Grosjean kam auch Gutierrez von der Strecke ab. Dem Sauber-Piloten wurde Kurve drei kurz vor Ende der ersten Session zum Verhängnis. Trotz der Ausrutscher konnten beide Piloten den Testtag fortsetzen.
Massa sorgt für Rot-Phase
Kurz vor Ende des Tests sorgte Felipe Massa für die dritte rote Flagge des Tages, als er nach insgesamt 112 Runden auf der Strecke stoppte. Ersten Meldungen zufolge soll ein technisches Problem die Rennsimulation des Ferrari-Piloten beendet haben. Allerdings könnte Massa auch der Sprit ausgegangen sein, eine offizielle Erklärung des Teams steht noch aus.
Auf 83 Runden kam Caterham-Pilot Charles Pic, der nach dem ersten Testtag ein zufriedenes Fazit zog. "Wir hatten heute wieder einmal keinerlei größere Probleme. Wir hatten geplant, Quali- und Rennsimulationen abzuspulen, aber unglücklicherweise kam uns der Regen dazwischen", verriet Pic. Aufgrund der Bedingungen verschob Caterham die Rennsimulationen auf Sonntag, wenn Pic abermals im Cockpit Platz nimmt. Freitag und Samstag testet Giedo van der Garde.
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