Da fahren sie wieder: Die Formel 1 startete am Dienstag in Barcelona zu den zweiten Testfahrten des neuen Jahres. Auf dem Circuit de Catalunya könnte sich ein erstes Kräfteverhältnis herausstellen, gilt die Strecke doch als äußerst repräsentativ und taucht - im Gegensatz zu Jerez - im Rennkalender für 2013 auf. Zum Auftakt in Barcelona sicherte sich Nico Rosberg die erste Bestzeit des Tages. Der Mercedes-Pilot benötigte 1:22.616 Minuten für seine schnellste Runde. Rosberg knallte die Bestzeit erst in der letzten Viertelstunde heraus und setzte sich hauchdünn gegen Kimi Räikkönen durch. Der Finne drehte ebenfalls in den Schlussminuten auf: 1:22.623 Minuten. Platz drei ging an Fernando Alonso, der zum ersten Mal in diesem Jahr bei Testfahrten am Start ist, nachdem er Jerez ausgelassen hatte.

Alonso drehte seine ersten Runden in Barcelona, Foto: Sutton
Alonso drehte seine ersten Runden in Barcelona, Foto: Sutton

Der Ferrari-Pilot legte seinen besten Umlauf im F138 in 1:22.952 Minuten zurück: 0,336 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Sebastian Vettel hatte die Zeitenliste seit dem Vormittag angeführt, verbesserte sich nachmittags noch einmal, wurde aber auf die vierte Position durchgereicht. Dabei gilt zu beachten, dass völlig unklar ist, welcher Fahrer mit welchem Programm, welchen Reifen und wie viel Sprit unterwegs war.

Viele Fans waren angereist, um Alonso bei seinen ersten Runden im neuen Jahr zu sehen. Der Spanier enttäuschte seine Anhänger nicht und ging als einer der ersten Fahrer morgens auf die Strecke. Alonso fährt auch an den beiden kommenden Tagen, bevor Felipe Massa zum Abschluss das Steuer übernimmt.

Neben Alonso feierte auch Williams seine Premiere mit dem neuen FW35-Boliden, der etwa eine halbe Stunde vor dem Beginn der Tests unspektakulär in der Boxengasse präsentiert wurde. Pastor Maldonado erhielt den Vorzug gegenüber Neu-Teamkollege Valtteri Bottas und stellte den Williams schließlich auf den fünften Platz. Sein Rückstand auf Rosberg betrug bereits etwas mehr als eine Sekunde.

Gutierrez rollte aus: Fuel-Check, Foto: Sutton
Gutierrez rollte aus: Fuel-Check, Foto: Sutton

Für den ersten kleinen Aufreger des Tages sorgte am Vormittag Esteban Gutierrez, als er mit seinem Sauber auf der Strecke ausrollte und für die erste rote Flagge sorgte. Doch das Team gab postwendend Entwarnung, es handelte sich laut Teamangaben lediglich um einen Benzin-Check. Ansonsten blieb es am Dienstag vornehmlich ruhig, von Feuer-Unfällen oder ähnlichem keine Spur. Nur Charles Pic sorgte nachmittags wegen eines mechanischen Problems für die zweite und letzte Unterbrechung. "Nach der Mittagspause wollte ich auf meinen ersten Stint, aber ich hatte ein mechanisches Problem auf dem Weg in Kurve drei", erklärte Pic. "Zurück in der Garage fanden wir heraus, dass es sich um ein Getriebeproblem handelte und damit war der Tag vorzeitig beendet."

Ganz rund lief es auch für Mercedes nicht. Rosberg kam bis zur Mittagspause auf lediglich 14 Runden und musste dann einige Zeit Zwangspause einlegen, weil das Team mögliche Getriebeprobleme untersuchte. Zur zweiten Session drehte der Silberpfeil-Pilot noch einmal auf und schaffte insgesamt 54 Umläufe. Lotus hatte ebenfalls einen verhaltenen Auftakt, Räikkönen spulte die wenigsten Runden ab: 44. Fleißigster war unterdessen Alonso mit 110 Runden.

Daniel Ricciardo schaffte 73 Runden. "Das war heute kein Tag für viele Runden", sagte der Toro-Rosso-Pilot. "Wir nahmen ein paar Änderungen am Setup vor und verbrachten deshalb einige Zeit in der Garage. Ich freue mich, dass ich morgen wieder fahre, wenn ich habe das Gefühl, ein besseres Verständnis für das bekommen zu wollen, was wir heute begonnen haben. Wir müssen über Nacht noch ein paar Hausaufgaben machen, aber wir kennen die richtige Richtung." Am Mittwoch steht der zweite von vier Testtagen dieser Woche in Barcelona auf dem Plan.