Jenson Button erlebte in Jerez einen ereignisreichen ersten Testtag. Nach nur drei Runden musste der McLaren-Pilot seinen Boliden abstellen, da die Benzinpumpe Probleme machte. Am Ende des Tages erzielte der Brite dennoch die überlegene Bestzeit und zog ein gleichermaßen zufriedenes wie bescheidendes Fazit. "Die Zeit ist momentan nicht wirklich wichtig, sondern es ist interessant, wie sich der Wagen anfühlt", meinte er. "Ich fühle mich im Auto bereits zuhause"

"Der Morgen war sehr enttäuschend, denn so möchte man die Tests nicht beginnen, aber es ist eben passiert - besser jetzt am Beginn als am Ende des Test, sodass wir das Problem beheben können", blickte er auf das technische Gebrechen zurück. "Der Nachmittag war dann der Morgen, den wir uns erhofft hatten." Button verbrachte die zweite Tageshälfte damit, ein Gefühl für das Auto zu bekommen, welches sich als durchaus gut herausstellte, und brannte bereits einige ansprechende Rundenzeiten in den spanischen Asphalt. Besonders erfreut zeigte sich der Weltmeister von 2009 über den Umstand, dass die Daten aus dem Simulator mit jenen von der Strecke übereinstimmten.

Auto am Limit

Wie gut der frischgebackene Bolide ist, könne man jedoch noch nicht beurteilen. "Es ist der erste Tag der Tests - man weiß noch nicht, ob es ein Weltmeisterauto ist", scherzte Button und beschrieb die Tätigkeiten beim Testauftakt folgendermaßen: "Man arbeitet am Setup, verbessert die Balance und testet neue Teile. Wir haben das Auto auf unterschiedliche Art ans Limit gebracht, aber das ist normal." Nachdem Button einige Aero-Tests absolviert hatte, fuhr er mehrere Runs, um sich an sein neues Arbeitsgerät anzunähern und diverse Kleinigkeiten zu erproben.

Neben den neuen Autos standen die überarbeiteten Pirelli-Reifen im Fokus. Button fuhr am Morgen mit den superweichen Pneus, klagte jedoch bereits nach einem Umlauf über Graining, was auf dem rauen Asphalt von Jerez aber normal sei. Am Nachmittag kamen die mittleren und harten Reifen zum Einsatz, die keinerlei Probleme bereiteten. "Beide haben gut funktioniert", urteilte der McLaren-Star. "Es ist ein anderes Gefühl als im Vorjahr. Ich denke, es ist ein besserer Reifen."

Am Mittwoch übergibt Button den MP4-28 an seinen neuen Teamkollegen Sergio Perez. Der Mexikaner wird zunächst jene Aerodynamik- und Balance-Tests vollenden, die Button nicht zur Gänze durchführen konnte und danach einige Longruns absolvieren. Zudem könnten Boxenstopps trainiert werden.