Die Testfahrten in Jerez läuten für Toto Wolff die Ära als Motorsportverantwortlicher von Mercedes-Benz ein. Bereits kurz nach der Ernennung des Österreichers wurden Gerüchte um zahlreiche Personalien laut, denn so sollte angeblich Paddy Lowe von McLaren zu den Stuttgartern wechseln und auch Teamchef Ross Brawns Zukunft schien alles andere als gesichert. Wolff möchte sich jedoch auf keine Spekulationen einlassen, da das Team momentan in erster Linie Stabilität benötigt.

"Es wäre dumm, jetzt Annahmen zu treffen oder manche Dinge als Fakt anzusehen", sagte der Österreicher. "Ich benötige etwas Zeit, um die Leute zu treffen, mit ihnen zu sprechen und einen Überblick zu bekommen. Aber ich denke, was das Team am meisten braucht, ist Stabilität." Mercedes befinde sich vor dem Beginn einer schwierigen und sehr wichtigen Saison, daher gelte es, den Ball flach zu halten und zu sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

Die zahlreichen Gerüchte der letzten Tage und Wochen seien alles andere als hilfreich gewesen, betonte Wolff. "Ich denke, dass Paddy [Lowe] sehr anerkannt und einer der besten Leute im Paddock ist und McLaren sowie viele andere Topteams an ihm interessiert sein werden - aber derzeit können wir nicht mehr sagen", entkräftete der Österreicher die Spekulationen nicht unbedingt. "Er ist in diesem Jahr bei McLaren und wir machen mit unserem Job weiter und geben das Beste für 2013."

Keine weiteren Käufe geplant

Wolff hält 30 Prozent der Anteile von Mercedes GP, doch er plant nicht, diese weiter aufzustocken. "Ich bin in einer traumhaften Situation, da ich Teil des Silberpfeil-Werksteams bin", betonte er. "Mercedes-Benz ist Mehrheitsbesitzer und sie wollen einen geschäftsführenden Gesellschafter innerhalb der Organisation, der die finanzielle Verantwortung übernimmt und dem Team etwas mehr Freiheit gibt." Es sei nun wichtig, dass endlich Kontinuität einkehrt, denn bei Mercedes habe es in den letzten Jahren zu viele Veränderungen gegeben und nun gelte es, längerfristig am Erfolg zu arbeiten, weswegen sich an der Eigentümerstruktur nichts ändern werde.

Während in der kommenden Saison das Reglement stabil bleibt, kommt es 2014 in der Formel 1 zu zahlreichen Umwälzungen, da die V6-Turbomotoren eingeführt werden. Immer wieder wurden Zweifel laut, ob die neuen Triebwerke tatsächlich bereits im nächsten Jahr zur Anwendungen kommen, doch Wolff wischte diese vom Tisch. "Ich bin zu einhundert Prozent sicher, dass die Motoren kommen. Die drei Hersteller sind ziemlich weit." Vermutlich werde es noch einen vierten Hersteller geben, so Wolff. "Es gibt viele Gerüchte über die Hersteller. Es ist keine kurzfristige Sache und daher ist es wichtig, dass wir im Plan liegen und die Leute in Brixworth arbeiten hart daran."