Monisha, in drei Tagen fährt der Sauber C32-Ferrari erstmals auf der Strecke, wie ist deine Stimmungslage?
Monisha Kaltenborn: Ich bin sehr gespannt. Das Roll-out eines neuen Autos ist jedes Jahr wieder ein ganz besonderer Moment, weil man fast ein Jahr lang darauf hin gearbeitet hat und man dann einen ersten Eindruck erhält, ob man seine Sache gut gemacht hat. Diesem Moment fiebern alle im Team entgegen, weil ja auch alle ihren Teil dazu beigetragen haben.

Welches sind deine Erwartungen?
Monisha Kaltenborn: Auch diese Frage stellt sich jedes Jahr, und sie ist immer schwer zu beantworten. Was ich sagen kann ist, dass wir gut aufgestellt sind, dass wir das neue Auto rechtzeitig fertiggestellt haben, und dass wir die Performance-Ziele, die wir uns intern steckten, erreicht haben. Das stimmt uns zuversichtlich. Aber was das wirklich wert ist, wissen wir erst beim Saisonauftakt in Melbourne.

Erstmals gehst du in der Rolle als Teamchefin in eine neue Saison. Ist das etwas Besonderes?
Monisha Kaltenborn: Ja und nein. Auf der einen Seite hat sich für mich durch diesen Titel nicht viel verändert, weil ich ja vorher schon in vielen Dingen involviert war, wie zum Beispiel den Team Principal Meetings, an denen ich bereits seit geraumer Zeit teilnehme. Auf der andern Seite ist es dennoch etwas Spezielles, weil ich nun die gesamte Verantwortung trage. Das erzeugt natürlich einen gewissen zusätzlichen Druck.

Wie ist die Zielsetzung für die kommende Saison?
Monisha Kaltenborn: Wir haben uns im vergangenen Jahr eine gute Basis geschaffen. Darauf wollen wir aufbauen und uns weiter verbessern.

Frage: Was bedeutet das genau? Heißt das Platz fünf in der Konstrukteurs-WM?
Monisha Kaltenborn: Wir legen uns nicht auf eine einzelne Zahl fest, weil letztlich auch Faktoren eine Rolle spielen, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen. Aber klar ist, dass wir uns verbessern wollen.

Was erwartest du von deinen Piloten?
Monisha Kaltenborn: Esteban Gutiérrez hatte ja bereits seit 2010 eine Bindung zum Team, und wir haben ihn kontinuierlich an die Formel 1 herangeführt. Jetzt ist er reif für den letzten Schritt. Wir erwarten, dass er schnell lernt und sein großes Talent in gute Resultate umsetzt. Nico Hülkenberg hat uns immer wieder beeindruckt, nicht nur durch seine Schnelligkeit, sondern vor allem auch durch seine Effizienz. Genau diese Effizienz wünschen wir uns auch in diesem Jahr. Und natürlich erwarten wir von ihm, dass er seine Erfahrung im technischen Bereich einbringt. Ich bin überzeugt, dass wir eine starke Fahrerpaarung haben. Für Robin Frijns, unseren Test- und Ersatzfahrer, geht es ganz einfach darum, möglichst viel zu lernen.