Für den Aufstieg zum Top-Team braucht man eine Menge Dinge: Was davon bei Mercedes schon vorhanden ist, was noch kommen muss, darüber hat sich Lewis Hamilton in der Kürze der Zeit seines Engagements bei den Schwaben noch kein genaues Bild machen können. Klar ist für den Briten nur: Die Fahrerpaarung der Silberpfeile ist erste Sahne, an den Piloten wird es im Falle des Ausbleibens schneller Erfolge nicht mangeln. "Wichtig ist, dass das Team zwei konkurrenzfähige Fahrer hat und die haben wir", grinste der 28-Jährige bei seinem ersten offiziellen Auftritt für seinen neuen Arbeitgeber in Stuttgart. Dabei hatte er auch viel Lob für seinen neuen Stallgefährten übrig.

"Nico ist ein unglaublich wettkampfstarker Pilot und er hat über die letzten Jahre einen fantastischen Job gemacht", so Hamilton, für den die Begründung seiner Aussage ganz einfach war: "Er hat sich gegen eine Legende wie Michael bewährt, was wohl der härteste Job unter allen Fahrern war." Den Rekordweltmeister müsse man im direkten Vergleich erst einmal schlagen – Rosberg gelang dieses Kunststück alle drei gemeinsamen Jahre hintereinander. "Gegen Michael im gleichen Auto zu fahren, ist eine wahnsinnige Herausforderung und da hat sich Nico sehr gut geschlagen", zollte Hamilton dem Wahl-Monegassen Respekt. Mit Blick auf ihre Zusammenarbeit bei Mercedes fügte er an, dass es für das Team hilfreich sei, wenn beide Fahrer die gleiche Abstimmungsrichtung bevorzugen würden.

Unterordnen & integrieren

"Sonst müssen sie mehr oder weniger in vielen kleinen Dingen zwei verschiedene Autos bauen", erklärte Hamilton, der verneinte, sich wegen seines Namens als ehemaliger F1-Weltmeister wie der Teamleader bei den Silbernen zu fühlen. "Ich komme neu zu einem Team und weiß, dass das hier Nicos Zuhause ist. Ich bin der Neuling, muss mich also erst im Team einfinden", ordnete sich der Brite bereitwillig unter. "Mein Ziel lautet ganz einfach, dem Team zu helfen und zu seinem Erfolg beizutragen. Ich werde mit Nico zusammen so hart arbeiten wie möglich, damit wir die richtige Richtung einschlagen", erklärte der Champion von 2008.

Dass ihn mit seinem zukünftigen Stallgefährten schon seit vielen Jahren eine gute Freundschaft verbinde, werde der Stimmung im Team sicher zuträglich sein. "Ich erinnere mich noch genau: 1997 oder 1998 haben wir uns beim Kartfahren in Italien erstmals getroffen. Bereits damals haben wir uns über 20 Runden lang ein tolles Rennen geliefert und uns gegenseitig gefordert, während wir zusammen weit vom Rest des Feldes weggefahren sind", schwelgte Hamilton in Erinnerungen. "In der letzten Runde habe ich ihn dann noch geknackt", lachte der Brite mit Blick auf Rosberg und fügte an: "Im Ernst, wir hatten damals schon ein unglaubliches Rennen und seitdem ist unsere Beziehung immer sehr gut gewesen."