Hatte Adrian Newey Anfang Dezember noch erklärt, dass mögliche Verzögerungen bei der Arbeit am RB9 von Red Bull Racing für die Saison 2013 kein so großes Problem sind, schlägt er nun andere Töne an. Anscheinend hat der bis zuletzt geführte Titelkampf im Vorjahr doch mehr Ressourcen gebunden, als es dem Designchef lieb ist. Sebastian Vettel konnte die Weltmeisterschaft erst im letzten Rennen gewinnen, daher musste auch lang am alten Auto gearbeitet werden. Das ist nun ein gewisses Hindernis, wobei noch nicht feststeht, ob Red Bull beim ersten Wintertest teilnehmen wird oder nicht.

"Wir haben bis zum vorletzten Rennen Entwicklungen ans Auto gebracht. Es war schwierig, das alles fertigzubekommen und gleichzeitig das nächste Auto zu entwickeln", meinte er bei Autosport. Es mussten zwei Parallelprogramme umgesetzt werden, worunter die Planung für 2013 litt. "Wenn ich ehrlich bin, hat das den Zeitplan für das neue Auto mehr beeinflusst, als uns das lieb war. Zu der Zeit war es die richtige Entscheidung, weil wir den Erfolg nach Hause holten, aber das bedeutet jetzt einen arbeitsreichen Winter, um wieder aufzuholen."

Dabei war schon die Saison 2012 nicht gerade arbeitsarm gewesen. Newey hatte sie als eine der härtesten Saisons bezeichnet, die er je mitgemacht hat. Am Ende konnte der Brite aber wieder einmal jubeln, wie zuvor schon zwei Mal mit Red Bull und mehrfach mit McLaren und Williams. Für Teamchef Christian Horner zählt Newey deswegen mittlerweile auch zu den Design-Legenden. "Was er erreicht hat, ist ziemlich phänomenal. Er ist nun wohl der beste bisherige Designer in der Formel 1. Ich denke, er hat sogar das übertroffen, was [Lotus-Gründer] Colin Chapman erreicht hat", sagte Horner.