Bernie Ecclestone hat sich in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach kritisch über die zweite Formel-1-Karriere von Michael Schumacher geäußert. Am Freitag legte der Formel-1-Boss noch einmal nach und meinte, es wäre ihm lieber gewesen, dass der Rekordweltmeister kein Comeback gegeben hätte. Schumacher hatte 2006 seine Laufbahn das erste Mal beendet, stieg 2010 mit Mercedes aber wieder in die Formel 1 ein. In den vergangenen Saisons schaffte er es nur ein Mal auf das Podest, bevor er Ende 2012 wieder zurücktrat.

Für Ecclestone steht fest, neue Fans der Königsklasse werden Schumacher nun nur mit seinen durchwachsenen Ergebnissen seit 2010 in Erinnerung behalten und nicht mit den Erfolgen, die er davor hatte. "Mir wäre es lieber gewesen, er hätte als siebenfacher Weltmeister aufgehört und nicht jetzt. Die Leute, die neu zum Sport gestoßen sind - die erst vor kurzem in die Formel-1-Gemeinschaft gekommen sind -, werden sich an den jetzigen Michael erinnern, nicht an den, der er früher war. Sie sehen nicht den Helden, der er war, sondern den Menschen, der scheitern kann", sagte Ecclestone der offiziellen Website der Formel 1.

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Dem Briten ist aber klar, dass es schwierig ist, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, wenn man nicht mehr das bringen kann, was man früher so leisten konnte. "Dann muss man an jemand anderen übergeben", meinte Ecclestone. "Ich hoffe, ich schaffe das: wenn ich das Gefühl habe, ich bringe es nicht mehr, werde ich sicher 'Auf Wiedersehen' sagen."

Trotz der Kritik am Comeback Schumachers musste Ecclestone aber betonen, dass die Formel 1 den Deutschen trotzdem vermissen wird, da er Spaß hatte und gute Dinge für den Sport gemacht hat. "Wir werden Michael vermissen, denn obwohl er in den drei Jahren keine Rennen gewann, ist er immer noch sehr populär." Dass Schumacher eine Aufgabe in der Formel 1 übernehmen könnte, hält Ecclestone aufgrund der engen Beziehung des Deutschen zu Mercedes für schwierig. Der Brite wollte dem Rekordweltmeister deswegen zumindest keinen Job anbieten.

Worauf er Lust hat

"Wir konnten und wollten ihn nicht in anderer Funktion halten, weil er Mercedes zu nahe steht. Es wäre leichter gewesen, wenn er Ferrari noch nahe stehen würde, nehme ich an. Er muss aber nicht arbeiten, er muss sich keine Sorgen machen und er kann tun und lassen, was er will. Klingt das nicht gut?"