Williams blieb 2012 trotz eines eindeutig wettbewerbsfähigeren Boliden und des ersten Siegs seit acht Jahren in der Herstellerwertung hinter Sauber und Force India zurück. 76 Punkte sammelten Pastor Maldonado und Bruno Senna, die Konkurrenz war mit 109 beziehungsweise 126 Punkten enteilt, Sauber griff gar nach Platz fünf in der Wertung.

Doch für Williams-Geschäftsführer Toto Wolff ist das kein Grund, den Kopf hängen zu lassen - im Gegenteil. "Ich liebe diesen Sport, weil er brutal ehrlich ist", erklärte er gegenüber Autosport. "Wenn wir Achter in der Wertung sind, dann stehen wir da, dann gehören wir da hin und nicht einen Platz weiter rauf oder runter." Die Ergebnisse seien eine Kombination verschiedener Dinge. "Ich denke, das Auto ist solide, aber wir haben ein paar Punkte weggeworfen. Bisweilen war es schmerzhaft, aber das hält uns auf unserem Weg zurück nicht auf."

Es sei immer noch eine gute Saison gewesen, da sich die Wahrnehmung des Teams geändert habe. "Das ist hier Show-Business, das darf man nicht vergessen. Wenn man die Leute nach der Wahrnehmung von Williams fragen würde, dann würden sie ganz klar sagen, dass es ein wettbewerbsfähiges Team ist", glaubte er. "Es ist keines der Top-Teams, aber sie sind da - sie haben ein Rennen gewonnen."

Zufällig und einfach nur blöd

Daher käme Wolff auch nie auf die Idee, den Sieg von Pastor Maldonado in Barcelona gegen die häufigeren Podiumsplatzierungen und damit konstanteren Ergebnisse von Konkurrent Sauber einzutauschen. "Es hat unsere achtjährige Phase, in der wir nicht gewonnen haben, beendet und diese Frage kommt nicht mehr auf. Ich denke, es ist wichtig, das aus den Köpfen der Menschen zu bekommen", stellte Wolff klar.

Selbst die schwierige Phase nach dem Überraschungserfolg, als Maldonado neun Rennen in Folge nicht punktete, habe eine gute Seite gehabt. "Es war sehr wichtig für Pastor, seine Lektionen zu lernen. Monaco war ein blöder Zufall; Valencia war einfach nur blöd und es gibt keinen, der das besser weiß als er." Auch das Team habe nach Barcelona eine Lernkurve vollzogen. "Hätten wir uns dieses Jahr mehr erwarten können? Ich weiß es nicht. Wir kommen aus einem Tief und versuchen, das Team mit einer langfristigen Perspektive aufzubauen. Und das bedeutet manchmal auf kurze Sicht Schwankungen."