Das Saisonfinale der F1-Weltmeisterschaft 2012 in Brasilien war ein Krimi, in dem das Sauber-Team verschiedene Rollen spielte. In der Opferrolle sah sich Sergio Pérez, der bereits in der ersten Runde nach einem unverschuldeten Unfall ausschied. "Ich wünschte mir wirklich, dass ich die Saison anders hätte beenden können. Ich habe selbst nicht richtig verstanden, was nach dem Start heute passiert ist. Ich bin auf die Innenbahn gezogen, um anderen auszuweichen, und dann wurde ich getroffen", erzählte der Mexikaner.

Kamui Kobayashi profilierte sich einmal mehr als überragender Kämpfer. Der Japaner war als 14. gestartet und kam als Neunter ins Ziel. "Ich hatte einen guten Start und konnte mich aus allem Gerangel heraushalten. Am Anfang lief das Rennen gut für mich. Dann wurden die Streckenbedingungen infolge des Nieselregens heikel, und ich hatte eine Berührung mit Mark Webbers Auto. Deshalb mussten wir auch die Fahrzeugnase tauschen, als ich nach acht Runden auf Intermediate-Reifen wechselte", erklärte der Sauber-Pilot.

Bei wechselhaften Bedingungen und trotz Problemen beim Boxenstopp holte der Japaner in Interlagos zwei WM-Punkte. "Ich denke, unseren letzten Boxenstopp haben wir eine Runde zu spät gemacht. Die Bedingungen waren erneut richtig für Intermediate-Reifen, der Wetterbericht sagte allerdings etwas anderes, und darüber hinaus hatten wir vorne links ein Problem", so Kobayashi. In der Schlussphase versuchte er Schumacher zu überholen. "Allerdings war es innen deutlich nasser als auf der Ideallinie und ich verlor das Heck. Aber ich freue mich für das Team und für mich, dass wir im letzten gemeinsamen Rennen noch Punkte geholt haben", sagte der Japaner.

Sauber beendete seine 20. Formel-1-Saison auf Platz sechs der Weltmeisterschaft der Konstrukteure. "Natürlich sind wir im Moment enttäuscht, dass wir den fünften Rang in der Konstrukteurswertung nicht mehr erobern konnten, aber wenn wir die Saison mit ein wenig Distanz betrachten, dürfen wir stolz sein darauf, was wir in diesem Jahr erreicht haben. Wir haben vier Podiumsplätze erzielt und insgesamt 126 Punkte eingefahren, das sind 82 mehr als im vergangenen Jahr - eine beeindruckende Steigerung", betonte Teamchefin Monisha Kaltenborn.