Rückschlag im Titelkampf: Fernando Alonso belegte im Qualifying zum Großen Preis von Brasilien nur den achten Platz. Damit startet der Ferrari-Star im morgigen Rennen vier Plätze hinter seinem Rivalen Sebastian Vettel, der im Zeittraining den vierten Rang belegte. Damit steht dem Spanier, der in der WM-Wertung 13 Punkte hinter Vettel liegt, im morgigen Rennen ein Mammutaufgabe bevor.

Unerwartet kam das Ergebnis für Alonso aber offenbar nicht. "Ich war Siebter in Abu Dhabi und Neunter in den USA, also ist Platz acht hier keine Überraschung", sagte er. "Keiner hat erwartet, dass wir von Pole starten und Vettel von fünf. Wir haben unseren Job erledigt." Dass sein Auto auf nasse Bedingungen abgestimmt war, sei auf jeden Fall nicht der Grund für das Resultat gewesen. "Ein Regensetup ist eigentlich nicht mehr nötig, es geht mehr um die Aero-Einstellungen", erklärte der WM-Zweite.

Alonso machte aber kein Geheimnis, dass Regen im Rennen für ihn vielleicht die letzte Hoffnung sei. "Unsere Chance besteht in einem Ausfall oder einem ungewöhnlichen Ereignis, zum Beispiel wenn das Rennen durch Regen beeinträchtigt wird", erläuterte er. "Unter normalen Bedingungen haben wir nicht den Speed, um Red Bull zu schlagen - weder hier noch in den letzten sechs Monaten."

Trotz der nicht gerade ermutigenden Vorzeichen, an der Zielsetzung, das Rennen und damit auch die WM zu gewinnen, habe sich nicht geändert. "Es ist ein Wunder, dass wir immer noch im Titelkampf sind. Unter normalen Umständen hätten wir uns von unseren Chancen schon in Monza oder Singapur verabschiedet", sagte der Weltmeister von 2005 und 2006. "Aber wir sind immer noch im Spiel und werden auf keinen Fall schon heute kapitulieren."

Dass Ferrari zugunsten einer besseren Ausgangsposition für Alonso wieder eine Rückversetzung für Massa, der im Qualifying Fünfter wurde, in Kauf nimmt, glaubt der Asturier jedoch nicht. "Wir müssen versuchen, das Rennen zu gewinnen, aber gleichzeitig daran denken, möglichst viele Punkte zu sammeln", sagte er. "McLaren ist in der Konstrukteurs-WM nur ein paar Punkte hinter uns, wir müssen an beide Wertungen denken."

Auch am Ferrari-Kommandostand wird diese Strategie offenbar nicht in Betracht gezogen. "Wir denken nicht daran, das zu machen, was wir in Austin gemacht haben", versicherte Teamchef Stefano Domenicali. Das Ergebnis wollte der Italiener nicht überbewerten. "Es ist was es ist. Wir müssen es als Startpunkt für morgen nehmen", sagte er. "Es wird nicht einfach. Wenn man die Positionen sieht, war es ein schwieriges Wochenende, aber die Entscheidung fällt erst morgen."