Die Entscheidung naht. Beim Rennwochenende in Brasilien entscheidet sich, ob sich Sebastian Vettel oder Fernando Alonso im Jahr 2012 die Fahrer-Krone aufsetzt. Michael Schumacher kennt die Situation, in der sich die beiden Kontrahenten befinden, genau. Fünfmal ging es für den Rekordchampion beim letzten Saisonrennen bereits um alles oder nichts. Generell sieht der Mercedes-Star Landsmann Vettel im Vorteil, er räumte allerdings ein, dass die Situation für den Red-Bull-Piloten wegen der Konstellation und der voraussichtlich regnerischen Bedingungen in Sao Paulo nicht einfach sei.

"Normalerweise hat der Fahrer mit Vorsprung bei wechselhaften Bedingungen mehr zu verlieren", erklärte der Routinier. "Aber Sebastian hat oft gezeigt, dass er bei Regen gut unterwegs ist." Ein kleiner Nachteil sei es jedoch, dass Vettel im Gegensatz zu 2010 nicht der Jäger, sondern der Gejagte sei. "Für Alonso ist die Sache klar, er kann nur gewinnen", erläuterte Schumacher. "Sebastian hat als Leader mit 13 Punkten Vorsprung mehr zu verlieren." Dass Vettel vor dem Showdown im Autodromo Jose Carlos Pace sonderlich nervös ist, glaubt Schumacher dennoch nicht.

"Für dich als Fahrer ist es ein Rennen wie jedes andere, du konzentrierst dich auf die Sache", meinte er. "Es kommt natürlich auf den Fahrer an, aber ich würde mir sagen, es ist noch nichts sicher, ich muss mich voll konzentrieren." Irgendwann würden allerdings auch taktische Überlegungen mit ins Spiel kommen, vermutete Schumacher. "Im Unterbewusstsein fährt man mit Sicherheit defensiver", sagte er. "Sollten die beiden um den ersten Platz kämpfen, wird Sebastian bestimmt irgendwann sagen, bevor ich einen Abflug mache, lasse ich ihn gewinnen und habe die Meisterschaft."