Zwei Strecken, zwei kleine Geschichten zu Lewis Hamilton, der an diesem Wochenende sein letztes Formel-1-Rennen für McLaren bestreitet. Zum einen wäre da sein schönster Sieg in dieser Saison. In Kanada, Ungarn, Monza sowie den USA stand der Brite ganz oben auf dem Treppchen. Der Triumph auf der italienischen Traditionsstrecke sei zwar besonders gewesen, doch am meisten habe ihm der Sieg auf der neuen Strecke in Austin bedeutet. "Austin war besonderer als alle anderen Siege in diesem Jahr", sagte er. "Ich war der Erste, der es dort geschafft hat und mein Name steht ganz oben auf der Sieger-Plakette. Es ist einfach toll, ein Teil der Geschichte dieser Strecke zu sein." Hamilton gewann davor auch das zeitweise letzte Rennen in den USA, 2007 in Indianapolis.

In den USA top, in Brasilien nicht so. Hamilton schaffte es nach bislang fünf Versuchen nicht, in Interlagos einen Sieg zu feiern. Sein bestes Resultat war der dritte Platz in der Saison 2009. Hamilton will sich mit einem Sieg von seinem Team verabschieden, auch, weil er nicht weiß, wann er das nächste Mal in einem siegfähigen Auto sitzt. Für Hamilton bedeutet der Brasilien Grand Prix ohnehin etwas Besonderes. "Als ich aufgewachsen bin, war Ayrton ein sehr wichtiger Teil meines Lebens", so Senna-Bewunderer Hamilton. "Als ich zum ersten Mal nach Brasilien kam, fühlte ich mich ihm näher. Ich bin jedes Mal stolz, in seinem Land zu sein."

Schon von Kindesbeinen an hatte der kleine Lewis ein besonderes Faible für Interlagos. "Als ich früher als Kind Rennspiele am Computer gespielt habe, fuhr ich am häufigsten in Brasilien", plauderte Hamilton aus dem Nähkästchen. "Das ist einfach ein besonderes Rennen und es liegt mir sehr am Herzen. Das zweite, was ich nach der Fußballmannschaft über Brasilien wusste, war, dass Ayrton daher kommt." Hamiltons Idol ging bei seinem Heimrennen übrigens acht Mal an den Start, bis es 1991 zum ersten Sieg reichte.