Wie es ist, in Brasilien die Weltmeisterschaft einzufahren, weiß Jenson Button ganz genau. 2009 gelang ihm dieses Kunststück als letztem Piloten. In den beiden vergangenen Jahren holte sich Sebastian Vettel den Titel in Abu Dhabi und Suzuka - 2012 ist es aber wieder soweit und die Entscheidung fällt in Interlagos. Geht es nach Button, dann geht diese zugunsten von Fernando Alonso aus. Zwar beteuert der Brite, keinen persönlichen Favoriten zu haben - Alonso habe die Weltmeisterschaft heuer aber einfach einen kleinen Tick mehr verdient. Begründet sieht Button diesen Umstand in den Problemen Ferraris, denen zum Trotz der Spanier immer noch um die Meisterschaft kämpfen würde.

Zwar habe auch Vettel erneut starke Leistungen gezeigt, diese aber vornehmlich in der zweiten Saisonhälfte, als er mit dem dann wiedererstarkten RB8 auch das dementsprechende Material zur Verfügung gehabt hätte. Alonso habe hingegen immer attackiert, auch an Rennwochenenden, an denen er mit seinem F2012 eigentlich hoffnungslos unterlegen gewesen sei. Auf die Frage, wer am Sonntag Weltmeister werden sollte, antwortete der 32-Jährige daher: "Wahrscheinlich Fernando, denn er war von Anfang an voll da und hat dieses Jahr nicht wirklich Fehler gemacht. Er war konstant schnell." Gemessen an seinem Auto habe Alonso einen phänomenalen Job abgeliefert.

"Was das betrifft, war Seb dieses Jahr schon inkonstanter. Die letzten Rennen ist er natürlich fantastisch gefahren, da hatte er aber auch wieder ein großartiges Auto", so der Ex-Champion. "Ich denke, wenn man sich die Saison als Ganzes ansieht, dann kommt es in erster Linie auf die Konstanz an - und es ist beeindruckend zu sehen, wie gut Fernando wirklich bei allen Rennen war. Rennen für Rennen hat er seine Performance abgeliefert." Insgesamt sei der ganze Wandel bei Ferrari überraschend. "Ich habe beim ersten Rennen ehrlich gesagt gedacht, dass er keine Chance haben wird. Er war im Qualifying über eine Sekunde hinten, vielleicht sogar mehr", erinnerte sich Button an den Auftakt in Australien und fügte hinzu: "Sie haben gute Arbeit geleistet und er noch viel mehr."