Will Fernando Alonso Weltmeister werden, muss der Spanier am kommenden Sonntag 14 Punkte mehr als Sebastian Vettel erreichen. Bei der Scuderia ist man sich der Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst, wie auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Montag in einem offenen Brief an seine Belegschaft betonte. In dasselbe Horn stieß Teamchef Stefano Domenicali, doch dem Italiener war auch klar, dass in Brasilien alles passieren kann, nicht zuletzt weil bei Red Bull in Austin abermals Probleme mit der Lichtmaschine auftraten.

"Pragmatisch gesagt wissen wir, dass das Ergebnis besser sein muss", gab sich Domenicali keinen Illusionen hin. "Wir müssen vor Sebastian sein und benötigen ein paar andere Fahrer dazwischen, ohne an das Worst-Case-Szenario zu denken", fuhr er fort. Ferrari werde sich rein auf seine Aufgabe fokussieren und am Ende des Rennens werde man sehen, welches Resultat zu Buche steht.

"Wir wissen, dass es nicht einfach wird, weil er sehr gut fährt und ein sehr schnelles Auto hat", streute Domenicali Vettel Rosen. Doch man habe in Texas anhand von Mark Webbers Ausfall, der durch Probleme mit der Lichtmaschine hervorgerufen worden war, auch gesehen, dass technische Gebrechen jederzeit vorkommen können. "Aber ich möchte auf den Job konzentriert bleiben, den wir zu erledigen haben und den Wagen so gut wie möglich vorbereiten", wollte Domenicali gar nicht zu viele Gedanken an die Konkurrenz verschwenden.

In Austin kam Alonso im Qualifying nicht über den neunten Rang hinaus, auch wenn er schlussendlich von der siebten Position starten durfte. Für Domenicali war klar, dass es im Zeittraining einer Steigerung bedürfen wird, um die Titelchancen zu wahren. "Wir sagen es stets, aber wir müssen unsere Qualifying-Pace verbessern", hielt er fest. "Wir hatten eines der schlechtesten Qualifyings und müssen sicherstellen, dass das in Brasilien nicht noch einmal vorkommt."