Mit der Verpflichtung von Sergio Perez ist McLaren für 2013 ein Risiko eingegangen, zu dem beispielsweise Ferrari nicht bereit war. Ein junger, manchmal impulsiver Pilot, der aber Speed mitbringt. Für McLaren keineswegs ein neuer Schritt, so setzte die Mannschaft aus Woking bereits 2007 Lewis Hamilton ins Auto, ohne dass er jemals zuvor ein Formel-1-Rennen bestritten hatte. Der Erfolg kann nicht angezweifelt werden, so kämpfte er bereits im ersten Jahr um den Titel und musste sich erst im letzten Rennen in Brasilien geschlagen geben. Nur ein Jahr später holte er an selber Stelle seine erste Weltmeisterschaft.

Ob McLaren mit Perez ein ähnlich goldenes Händchen bewiesen hat, muss sich erst noch zeigen; sein Teamkollege Jenson Button hat allerdings seine Zweifel, ob der Mexikaner wirklich sofort ein adäquater Ersatz für den Weltmeister von 2008 sein wird. "Checo wird da einen kniffligen Sitz zu füllen haben", so der Brite. "Ich habe das Gefühl, dass er konkurrenzfähig sein wird, aber natürlich verfügt er nicht über die Erfahrung und ich denke nicht, dass er zu Beginn der nächsten Saison an der Spitze kämpfen wird."

Dabei unterstrich Button nochmals, dass die Verpflichtung des 22-Jährigen ein Schritt mit vielen Fragezeichen war, aber nach Hamiltons Weggang wäre er die beste Option gewesen. "Du musst jemanden im Auto haben und er ist schnell", so der Weltmeister von 2009 gegenüber britischen Zeitungen. Vielleicht auch im Gedanken an die ersten Rennen seines momentanen Teamkollegen Hamilton ruderte Button dann allerdings wieder etwas zurück. "Ich weiß nicht, ob er auf Anhieb dabei sein wird, aber wir könnten im ersten Rennen eine Überraschung erleben."

Sergio Perez stört es nicht, wenn er unterschätzt wird, Foto: Sutton
Sergio Perez stört es nicht, wenn er unterschätzt wird, Foto: Sutton

Von solchen Nebengeräuschen lässt sich Perez aber nicht verunsichern, wenngleich er seit seiner Verpflichtung in Woking keinen einzigen Punkt mehr für Sauber geholt hat. Schließlich sei es ganz normal, dass Fragezeichen entstehen, ob er bei McLaren - seiner Meinung nach das beste Team - konstant abliefern könne. "Das stört mich nicht", war sein kurzer Kommentar bei der BBC zu dieser Thematik. Laut dem britischen Medium gibt es aber noch ganz andere Probleme, so habe Perez im McLaren-Fitnesstest die Orientierungswerte von Hamilton und Button weit verfehlt. Teamchef Martin Whitmarsh macht sich in dieser Beziehung aber keine Sorgen. "Wir haben den Winter, um ihn vorzubereiten."