Mit seinem Sieg in Abu Dhabi hat Kimi Räikkönen Lotus von einer langen Durststrecke erlöst. Der letzte Lotus-Sieger war Ayrton Senna 1987. "Das ist eine lange Zeit, wobei die Leute und das Team nicht mehr dieselben sind wie damals. Es ist nur der gleiche Name", erklärte der Finne. Für ihn spielt es keine Rolle der erste Lotus-Sieger seit Senna zu sein.

"Vielleicht ist es in den Augen von manchen etwas Besonderes, aber für mich macht es keinen Unterschied. Der Sieg ist allein für die Jungs, die all die harte Arbeit über die Saison hinweg geleistet haben", betonte Räikkönen. Vor allem nach der enttäuschenden, zweiten Saisonhälfte sei es fantastisch ganz oben auf dem Podest zu stehen. "Wir waren am Ende vielleicht nicht die Schnellsten, aber wir waren schnell und konstant genug, um den Sieg einzufahren. Das ist großartig für das Team", meinte der Iceman.

"Natürlich bin ich auch glücklich, denn siegen ist einfach großartig. Aber wenn ich nicht gewinne, ist es nicht das Ende der Welt. Ich versuche es einfach das nächste Mal wieder", fuhr er fort. Schon am Start beeindruckte der Lotus-Pilot als er Mark Webber stehenließ und direkt auf Platz zwei preschte. "Wir wussten, dass der Start entscheidend ist, da unsere Rennpace gut ist, aber uns diese nichts nützt, wenn wir hinter einem anderen Auto festhängen", sagte Räikkönen.

Nach dem Ausfall von Hamilton übernahm er die Führung, doch das zweite Safetycar spielte ihm nicht in die Karten. "Die SC-Phase hat uns mehr geschadet als anderen. Wir lagen gut in Front und dann war der Vorsprung weg", spielte er auf den 10-Sekunden-Vorsprung auf Alonso an. Mit seinem Sieg hat der Lotus-Pilot seine theoretische Chance auf den WM-Titel gewahrt, auch wenn er selbst kein Geld auf sich setzen würde. "Wir haben gesehen, dass alles passieren kann. Aber wenn alles normal abläuft, wird sich nicht mehr viel ändern", meinte Räikkönen.