Nach seinem hart erkämpften Punkt für Platz zehn in Indien reist Bruno Senna frohen Mutes und voll motiviert zum Großen Preis von Abu Dhabi. Auf Yas Island will der Brasilianer wieder angreifen. "Für uns sollte das eine interessante Strecke werden", meinte Senna im Vorfeld. "Es gibt viele langsame Kurven, was unserem Auto traditionell nicht so gelegen hat - auf der anderen Seite ist der Kurs aber auch hart zu den Bremsen und das ist ein Bereich, in dem der Bolide das ganze Jahr über äußerst stark war." In welche Richtung es also gehen würde, konnte Senna noch nicht vorhersagen - auf Grund einer Reihe von Updates, die das Team erst kürzlich gebracht habe, hoffte er aber auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.

"Hoffentlich werden wir wieder ein problemloses Wochenende erleben, wo alles zusammenpasst - dann können wir auch richtig konkurrenzfähig sein", sagte der Williams-Fahrer. Teamkollege Pastor Maldonado schwärmte beim Gedanken an den Auftritt in Abu Dhabi vor allem von der Strecke. "Obwohl der Kurs noch relativ neu ist, ist er schon zu einem meiner Lieblingsrennen geworden - die Stadt ist sehr spektakulär und auch die Leute dort sind immer freundlich", meinte der Venezolaner. Besonderes Augenmerk müsse man aber auf die speziellen Anforderungen des Rennens legen. "Wir starten ja immer bei heißen Bedingungen und tagsüber - dann geht aber bald die Sonne unter und damit fallen auch die Temperaturen."

Fallende Temperaturen machen den Unterschied

Daraus zog der 27-Jährige folgenden Schluss: "Man muss unbedingt ein Set-Up finden, mit dem man diese unterschiedlichen Streckenbedingungen in den Griff kriegen kann." Doch nicht nur eine variable Abstimmung sei entscheidend - auch müsse man immer ein Auge auf den Asphalt haben. "Die Strecke verändert sich von Tag zu Tag sehr und oft liegt hier viel Sand auf ihr - mit dieser Oberflächenbeschaffenheit muss man dann klarkommen", so Maldonado. Chefingenieur Mark Gillan fügte an: "Der Yas Marina Circuit besteht aus relativ engen Kurven und langen Geraden." Das bedeute, dass viel Energie in die Bremsen fließe.

"Da auch die allgemeinen Temperaturen ziemlich hoch sind, muss das Kühlsystem des Autos immer weit offen sein." Mit Blick auf die Reifen stellte der Brite fest: "Pirelli bringt wieder den mittleren Reifen und die weiche Mischung mit - wie bereits letztes Jahr." Daher müsse man das Auto auf eine mittlere bis hohe aerodynamische Effizienz abstimmen. Als Ziel für das Wochenende gab der Techniker eine weitere Verbesserung der Performance aus. "Wir wollen nach Indien auch hier damit weitermachen und werden hart attackieren, um beide Autos schon im Qualifying unter die Top-10 zu kriegen", meinte Gillan, der ergänzte: "Dann sollten Pastor und Bruno in der Lage sein, die Boliden in den Punkten nach Hause zu bringen."