Martin Whitmarsh muss zwar gestehen, dass es mit einem Titel für McLaren in dieser Saison wohl nichts wird, doch für den Teamchef ist das kein Grund, Trübsal zu blasen. "Frustration und Enttäuschung sind nicht gerade die hilfreichsten Gefühle, die man empfinden kann", erklärte der Brite. In Indien habe das Team eine solide Leistung gezeigt und sei am Ende sehr schnell gewesen - jedoch nicht schnell genug zu Beginn. Da das Team in den Rennen zuvor unter Wert geschlagen wurde, sei die Motivation besonders hoch.

"Man kann es bei Lewis [Hamilton] spüren und bei jedem anderen im Team. Wir wollen da rausgehen und vor dem Ende des Jahres mehr Rennen gewinnen. Darauf werden wir uns konzentrieren", gab Whitmarsh zu Protokoll. Er ist der Ansicht, dass sowohl McLaren als auch Ferrari Sebastian Vettel das Leben in Indien zu leicht machten. "Wenn man an der Spitze liegt, dann kann man auf die Reifen achtgeben, dann kannst du auf alles aufpassen", beschrieb er das Dilemma für die Verfolger. "Also glaube ich, dass wir es ihm insgesamt zu leicht gemacht haben. Wir hätten vorne dran bleiben und ihm das Leben schwerer machen müssen, aber wir waren dazu nicht in der Lage."

Sein Schützling Jenson Button habe einen sehr guten Start gezeigt und sich mit Teamkollege Hamilton sowie Ferrari-Pilot Fernando Alonso duelliert. "Ich glaube, dass es für Red Bull wie ein Freifahrtschein war, dass Fernando, Lewis und Jenson in der ersten Runde gekämpft haben", erläuterte Whitmarsh. "Wenn man freie Fahrt hat, und sich Seb dabei nicht allzu sehr vom Auto hinter ihm bedroht fühlte, dann war's das."