Nach acht Start-Zwischenfällen in dieser Saison muss es für Romain Grosjean in Korea eine Erlösung gewesen sein, die erste Kurve unbeschadet überstanden zu haben. Der Druck auf den Lotus-Piloten war enorm und man merkte ihm an, dass er eher defensiv zu Werke ging. Am Ende reichte es für Platz sieben in Yeongam. Auch das Team drückte dem Franzosen die Daumen, wie Eric Boullier anschließend erklärte. "Die Last auf seinen Schultern war sehr hoch, wenn man die Menge der Berichterstattung sieht, die es seit Suzuka gab", sagte Boullier. "Für ihn und uns war es auf jeden Fall eine große Erleichterung."

Grosjeans Crashkid-Rolle nahm am vergangenen Sonntag Kamui Kobayashi ein, der für die Ausfälle von Jenson Button und Nico Rosberg verantwortlich war. Grosjean fiel hingegen nicht auf und lieferte ein sauberes Rennen ab. "Es war nicht einfach, einen ordentlichen Start hinzulegen und mit dem Verkehr zurecht zu kommen, aber er schaffte es", lobte Boullier den geschundenen Grosjean bei Autosport. "Er hatte ein solides, jedoch konservatives Rennen, weil er erst einmal wieder Vertrauen aufbauen muss." Doch Grosjean habe genau das abgeliefert, was Lotus von ihm erwartet hatte.

Mit seiner Leistung hat er gleichzeitig seine Chancen erhöht, auch im nächsten Jahr in das schwarz-goldene Auto steigen zu dürfen. Der Vertrag liege im Prinzip zur Unterschrift bereit, sagte Boullier. Grosjeans Reaktion nach all der Kritik schien Eindruck hinterlassen zu haben beim Teamchef. "Man muss mit dem Druck umgehen können und auch nach den schlechtesten Zeiten wieder zurück kommen", so Boullier. "Du weißt, dass jeder dich beobachtet und du wurdest gewarnt, dass so etwas nicht mehr passieren darf. Aber wie er die Sache regelte, beweist, dass er damit klar kommt."