Echte Wertschätzung oder ein erstes Psycho-Spielchen im Titelkampf? Gerade in dem Moment, in dem die WM in die entscheidende Phase geht, hat sich Sebastian Vettel davon überrascht gezeigt, dass Felipe Massa im Zweikampf mit Fernando Alonso bislang so klar den Kürzeren gezogen hat. "Ich verstehe das nicht", sagte Vettel im Gespräch mit der brasilianischen Tageszeitung Folha de S. Paulo. "Ich respektiere Felipe nicht nur als Menschen, sondern auch als Fahrer", sagte der Red-Bull-Pilot.

Dabei verwies er auf die vielen Erfolge des Brasilianers. "Viele Leute vergessen, was er schon alles erreicht hat, dass er die WM nur um einen Punkt an Lewis verloren hat", erläuterte Vettel. "Wäre er Weltmeister geworden, würde man anders über ihn reden." Gerade vor diesem Hintergrund sei es für ihn unverständlich, dass Massa im Ferrari-Duell mit seinem spanischen Teamkollegen bislang nahezu chancenlos war.

"Natürlich ist Fernando ein großartiger Fahrer, aber ich glaube, dass Felipe genauso schnell sein kann - manchmal auch schneller", meinte Vettel. Das habe Massa in der Vergangenheit bewiesen. "Er war immer schnell und hat mit sehr guten Fahrern wie Michael Schumacher und Kimi Räikkönen mitgehalten, deshalb verstehe ich nicht, wieso der Abstand manchmal so groß ist." Wo genau der Grund für das anhaltende Performance-Tief liegt, darüber wollte der 25-Jährige nicht spekulieren. "Ich bin kein Ferrari-Fahrer."