Wenn der Weltmeisterschafts-Vorsprung innerhalb eines Rennens von 29 auf vier Punkte schrumpft, tut das weh, egal ob dies durch Selbstverschulden oder durch Fremdverschulden passiert ist. Ferrari schmerzte es nach dem Japan Grand Prix umso mehr, weil Red Bull sich am Wochenende um einiges stärker präsentierte und der Tenor danach lautete, Sebastian Vettel habe in den letzten fünf Rennen wohl die besten Chancen auf den Titelgewinn. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sah das anders und betonte, Ferrari habe es noch selbst in der Hand, den Titel zu holen.

Zunächst verlangte er aber jenes Ferrari zu sehen, das er kennt. "Ein Team, das fokussiert ist und die Nerven behält. Ich werde sehr bald mit Fernando [Alonso] am Telefon sprechen, um ihn für die letzten fünf Rennen noch mehr zu motivieren, damit er sie mit dem Messer zwischen den Zähnen angeht; das erwarte ich vom ganzen Team. Der zweite Platz von Felipe gestern war in diesem letzten Teil der Saison wichtig, wenn sein Beitrag noch mehr Bedeutung hat", sagte Montezemolo und dürfte damit die Hoffnung Felipe Massas auf einen neuen Vertrag noch vergrößert haben. Den Ingenieuren stellte er derweil die Rute ins Fenster und betonte, von ihnen große Anstrengungen zu erwarten.

"Sie haben schon gezeigt, dass sie das können und uns ist absolut klar, dass diese Weltmeisterschaft noch in unseren Händen liegt." Montezemolo wies darauf hin, dass Ferrari mit Fernando Alonso den nach seiner Meinung stärksten Fahrer der Welt im Team habe und es nur Fehler der Konkurrenz in Spa und Suzuka gewesen seien, die eine größere Führung verhinderten. "Vergessen wir nicht, ohne diese zwei Kollisionen hätte Fernando heute mindestens 30 Punkte mehr auf dem Konto und das ist eine konservative Schätzung. Im Sport, wie im Leben, geht es immer weiter und wir dürfen Folgendes nicht vergessen: zuletzt lief es nicht so positiv für uns, aber es braucht nicht viel, damit das Blatt sich wendet."