Michael Schumacher gab am Donnerstag im Vorfeld des Großen Preises von Japan in Suzuka bekannt, dass er seine Formel-1-Karriere am Ende dieses Jahres beenden wird. Der 43-Jährige erhielt nach langer Bedenkzeit von Mercedes keinen neuen Vertrag für die Saison 2013 und wird durch Lewis Hamilton ersetzt.

"Ich habe beschlossen, meine Formel-1-Karriere zum Saisonende zu beenden, im Bewusstsein, noch immer mit den Besten der Welt mithalten zu können", sagte Schumacher. "Das macht mich stolz, und auch deshalb habe ich mein Comeback nie bereut. Ich kann zufrieden sein mit meiner Leistung der vergangenen drei Jahre und damit, dass ich es geschafft habe, mich kontinuierlich zu steigern." Aber irgendwann komme immer die Zeit für den Abschied.

"Ich war mir schon während der letzten Monaten nicht mehr sicher, ob ich die nötige Motivation und Energie für ein oder zwei weitere Jahre noch aufbringen kann; und es ist nicht mein Stil, etwas zu tun, wovon ich nicht 100% überzeugt bin", erklärte Schumacher sein langes Zögern. "Mit meiner heutigen Entscheidung fühle ich mich von diesen Zweifeln befreit. Am Ende habe ich den Anspruch, nicht nur mitzufahren, sondern um Siege zu kämpfen; und die Lust am Fahren nährt sich bekanntlich auch durch Wettbewerbsfähigkeit."

Nach der Bekanntgabe des Hamilton-Deals wurde viel über Schumachers Zukunft spekuliert. Der Deutsche wurde auch mit anderen Teams, allen voran Sauber, in Verbindung gebracht. Es ist Schumachers zweiter Rücktritt. Bereits 2006 beendete er seine Karriere bei Ferrari, um 2010 mit Mercedes ein Comeback zu feiern. In seiner zweiten F1-Karriere konnte er zwischen 2010 und heute in 52 Rennen für die Silberpfeile nur einen Podestplatz, eine schnellste Runde, eine aberkannte Pole Position und 191 Punkte einfahren.

"Ich habe Ende 2009 gesagt, dass ich an meinen Erfolgen gemessen werden möchte, und daher habe ich in den vergangenen drei Jahren viel Kritik eingesteckt, die zum Teil berechtigt war", räumte er ein. "Es ist unbestritten, dass wir unser Ziel, innerhalb dreier Jahre ein WM-Auto zu entwickeln, nicht erreicht haben." In dieser Zeit habe er viel gelernt, unter anderem, dass "Verlieren schwieriger als Gewinnen sein kann".