An der fahrerischen Leistung von Pastor Maldonado gab es diesmal nichts auszusetzen. In Singapur qualifizierte er sich auf einem starken zweiten Platz - im Rennen lag er lange auf Podiumskurs, dann stoppte ihn jedoch ein Hydraulikdefekt an seinem FW34. Trotzdem wollte er die positiven Aspekte aus dem Nachtrennen mitnehmen - auf persönlicher Ebene hieß das für ihn: Ein Rennen ohne Unfall, Übermut und Strafe. Fast schon ein bisschen zu vorsichtig war der Venezolaner den Start angegangen, man konnte ihm anmerken, dass er darum bemüht war, um jeden Preis eine neuerliche Kollision und den nächsten Schwall an Kritik zu vermeiden. Auf der Strecke bedeute das allerdings, dass er vor lauter Zurückhaltung auf den ersten Metern bereits auf Rang vier zurückgereicht wurde.

Nach dem Rennen zeigte er sich trotzdem zufrieden mit seiner Taktik, es am Start diesmal etwas ruhiger angehen zu lassen. Auf die Frage, ob er glücklich sei, nach einem weitestgehend sauberen Auftritt zuletzt in Italien, gleich noch ein zweites Mal ohne eigenen Fehler durch ein Rennwochenende gekommen zu sein, antwortete Maldonado: "Ja, um ehrlich zu sein... zuletzt hatte ich einige schlechte Szenen. Ich war in einige Unfälle verwickelt und es ist schwierig, zu sagen, warum das so war." Jetzt habe sich das Bild, das die Leute von ihm hätten, aber wieder ins Positive gewendet. "Ich habe allen gezeigt, dass ich gut Rennen fahren und dabei konkurrenzfähig und sauber zugleich sein kann", meinte der Williams-Pilot.

In sechs Rennen ist noch viel drin

Sein Ausscheiden in Singapur sei aber natürlich trotzdem frustrierend gewesen. "Parallel bin ich aber auch glücklich darüber, welche Pace wir an den Tag gelegt haben - besonders zu Beginn." Dass er seit seinem sensationellen Sieg in Spanien im Mai keinen einzigen WM-Punkt mehr geholt hat, wollte ihn daher nicht beunruhigen, denn das Team habe nun ganz klar gezeigt, dass es in den verbleibenden sechs Saisonrennen noch einmal angreifen könne. "Wir haben viel Potenzial. Vielleicht haben wir nicht das ganze Rennen über das beste Auto, aber wir versuchen immer, uns zu verbessern."

Regelmäßige Ankünfte in den Punkten würden beim Traditionsrennstall aus Grove daher ganz klar auf dem Plan stehen. "Wir hatten nun schon in Singapur die große Möglichkeit, auf dem Podium zu stehen... aber so ist eben der Rennsport", meinte Maldonado mit Blick auf sein technisches Problem. "Manchmal läuft es gut für einen - und manchmal eben nicht. Jetzt haben wir einen Rückschlag erlitten, aber wir müssen weiter nach vorne blicken", fand der Williams-Pilot. Der 27-Jährige fügte hinzu: "Es sind immer noch einige Rennen zu bestreiten und wir können zurückschlagen. Es ist wichtig, jetzt ruhig zu bleiben."