Für zwei Tage und rund 22 Runden lief das Singapur-Wochenende für Lewis Hamilton beinahe nach Wunsch, dann konnte er auf einmal keine Gänge mehr einlegen und musste dabei zusehen, wie ihn zunächst Sebastian Vettel überholte und sein eigener McLaren schließlich ausrollte. "Das war hart für uns heute. Das Gute ist, wir haben ein gutes, schnelles Auto, mit dem wir sechs weitere Rennen angreifen können. Wir geben nicht auf und pushen weiter", sagte Hamilton und gab als Ziel sechs Siege in den letzten sechs Rennen aus.

Bedauern musste er seinen Ausfall aus mehreren Gründen. So war er einerseits recht locker in Richtung Sieg unterwegs und verlor dadurch andererseits in der Weltmeisterschaft viel an Boden. Statt auf Fernando Alonso aufzuholen, liegt er nun 52 Punkte hinter ihm und ihm war klar, solange der Spanier und Vettel ins Ziel kommen, wird es schwer, mit großen Schritten näher zu kommen. "Ich fuhr zu der Zeit recht locker und hatte keine Sorgen. Ich hatte die Pace, die ich brauchte und keine Probleme, die Lücke zu Sebastian zu halten. Hätten wir so weitergemacht, dann hätten wir gewonnen. Das ist einfach grausam, wenn man weiß, dass man recht einfach 25 Punkte holen kann, wenn es keine Probleme gibt und dann Probleme kommen."

Im Kopf war es schon klar

Angekündigt hatten sich mögliche Schwierigkeiten zwei bis drei Runden vor dem eigentlichen Ausfall, als er Probleme beim Hochschalten hatte. "Ich sagte das den Jungs und sie meinten, wir sollten es bis zum Ende schaffen. Dann verlor ich den dritten Gang und bald war es ganz aus", berichtete Hamilton. Der dritte Gang hatte rund eineinhalb Runden ausgesetzt, bevor schließlich gar nichts mehr ging, aber da hatte der Brite innerlich schon fast mit dem Rennen abgeschlossen. "Ich hoffte, dass ich es durch schaffe, aber im Kopf war mir schon klar, dass es das war."

Leid tat Hamilton der Ausfall auch für seine Crew, da sie am Wochenende gute Arbeit geleistet hatte und der Sieg eigentlich die verdiente Belohnung gewesen wäre. Vor dem Rennen war laut dem McLaren-Piloten nicht abzusehen, dass es Probleme mit dem Getriebe geben könnte, auch wenn ihm am Funk gesagt wurde, dass das Team am Samstag alles versucht hatte. "Wir hatten keine Probleme damit, es gab keinen Grund [für einen vorsorglichen Wechsel]", betonte er. "Es gab auch beim Start keine Anzeichen, es passierte einfach im Laufe des Rennens." Dass es passierte, schmerzte natürlich, denn aus seiner Sicht gab es in diesem Jahr zu viele schlechte Rennen, weswegen er nun in der WM so schlecht dasteht. Doch aufgeben kam nicht infrage. "Ich hoffe, dass wir auch in Suzuka stark sind", meinte er.