Die Beinahe-Kollision zwischen Sebastian Vettel und Jenson Button war einer der Aufreger des Großen Preises von Singapur. Was war passiert? Nach dem Unfall von Narain Karthikeyan rückte das Safety Car zum ersten von zwei Einsätzen aus. Wie üblich, hielten die Piloten während dieser Phase ihre Reifen und Bremsen per Stop-and-Go auf Temperatur. Dabei bremste Vettel in Kurve 16 jedoch plötzlich extrem stark ab - Button konnte gerade noch ausweichen und somit einen Zusammenstoß verhindern. Nach dem Rennen wurden die beiden Piloten zu den Stewards zitiert, um den Vorfall zu besprechen. 40 Minuten dauerte das Treffen, erst kurz vor Mitternacht verließen die beiden Fahrer und Christian Horner das Büro. Vettel und Button klopften sich zwar auf die Schulter, ein Urteil wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.

Kurios: Während des Rennens wurde nicht - wie sonst üblich - angezeigt, dass der Zwischenfall in Untersuchung geht. "Das war keine Absicht", beteuerte Vettel nach seinem Sieg in Singapur. "Ich habe versucht, die Reifen ein bisschen aufzuwärmen. Es ist schwierig, das Safety Car gehen zu lassen, denn man weiß nicht, wo es ist. Man zählt die Zeit und fragt sich, wo es sein könnte. Man sieht es nicht und das macht es nicht leicht." In solchen Situationen könne es leicht zu einem Unfall kommen, wenn die Fahrer nicht voll bei der Sache sind.

"Es braucht nur den Bruchteil einer Sekunde", so Vettel. "Der andere Fahrer schaut vielleicht auf sein Lenkrad, während man selbst versucht, die Bremsen auf Temperatur zu bringen. Dann tritt man kurz auf die Bremse und schon ist der andere da, wo man ihn nicht haben will." Button überquerte die Ziellinie schließlich als Zweiter und resümierte die Vettel-Situation: "Vor dem Re-Start hat Sebastian immer wieder verlangsamt und beschleunigt - in diesem Moment habe ich so einen Geschwindigkeitsunterschied aber nicht erwartet... das hätte peinlich werden können."