Die Formel-1-Saison nähert sich dem spannenden Finale, doch immer öfter rückt auch das kommende Jahr in den Fokus. In Singapur kursierten die ersten Kalenderentwürfe für die Saison 2013 im Fahrerlager. Angeblich wird es erneut 20 Rennen geben, allerdings mit Potenzial für weitere Rennen.

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sähe einer Erweiterung des Rennkalenders skeptisch entgegen. "20 Rennen sind genug", sagt er. "Für die Mannschaft ist das recht hart. Ich habe Entwürfe gesehen und es sah nach 20 Rennen aus, das ist eine ziemlich gute Zahl."

Aus Fahrersicht würde sich Jenson Button mehr Rennen wünschen. "Wir Fahrer lieben Rennen, aber für die Teams ist es schwierig, gerade mit so vielen Back-to-Back-Rennen wie in diesem Jahr." Die abschließenden sieben Grand Prix finden innerhalb von neun Wochen statt - ein Mammutprogramm für die Teams. "Das ist das eigentliche Problem, nicht die Fahrer."

Zu den ausstehenden Rennen gehört auch die Rückkehr in die USA. Beim vorletzten Saisonrennen macht die Formel 1 Station in Austin, Texas. "Ich bin Austin in einem Mini-Simulator in Monza gefahren und die Strecke sieht fantastisch aus", sagt Lewis Hamilton. "Zumindest am Computer sah es so aus, als ob sie super Arbeit geleistet haben. Die USA sind ein wichtiger Markt für die Formel 1 und es gibt dort viele Leute, die wir von der Formel 1 überzeugen müssen."

Dessen ist sich auch Whitmarsh bewusst. "Amerika ist wichtig für uns, aber die USA brauchen uns nicht", betont der McLaren-Teamboss. "In der Vergangenheit haben wir nicht unbedingt die bestmögliche Arbeit in Amerika abgeliefert. Aus vielen verschiedenen Gründen wie dem Fiasko in Indianapolis bis zu den ständigen Ortswechseln. Aber je besser man den Sport versteht, desto besser ist es."

Demnach warnt Whitmarsh: "Wir sollten nicht im ersten Jahr erwarten, dass sich alle auskennen." Man könne in Asien, Europa oder Südamerika überall ein Rennen austragen und es werde eine gewisse Fanbasis geben. "In Amerika ist das nicht so. Da dürfen wir es uns nicht zu einfach machen. Sie haben viele großartige Sportarten und Unterhaltungsmöglichkeiten. Um dort erfolgreich zu sein, müssen wir hart arbeiten."

Ein bisschen schneller ging es in Singapur. "Dies ist erst das fünfte Rennen und es ist bereits ein tolles Rennen", sagt Whitmarsh. Noch besitzen die Veranstalter allerdings keinen Vertrag für das kommende Jahr. Whitmarsh ist jedoch überzeugt, dass die Formel 1 auch zukünftig unter dem Nachthimmel von Singapur fahren wird. "Es ist ein wichtiges Rennen für die Formel 1, eines der erfolgreichsten in dieser Region, aber wir sollten uns nicht zu Bernies Verhandlungen äußern."