Fernando Alonso war am Samstag untröstlich. Nur die zehnte Startposition und sein ärgster Rivale Sebastian Vettel auf der fünften Startposition. Der Spanier wollte am Sonntag Schadensbegrenzung betreiben - am Ende lief es beinahe wie gemalt für den Ferrari-Piloten. Platz drei und Vettel musste seinen RB8 nach der Start-Ziel-Geraden aufgrund eines Defekts der Lichtmaschine abstellen. Das Resultat: wieder 15 Punkte gutgemacht. "Das Podest ist in Bezug auf die WM heute sehr wichtig für uns, vor allem, da Jenson Button, Sebastian Vettel und Mark Webber ausgeschieden sind", überlegte der WM-Führende.

"Es war von der zehnten Position aus ein schwieriges Rennen, aber wir wussten, dass wir ein schnelles Auto haben", strahlte der WM-Führende auf dem Podest. Gleich nach dem Start begann Alonsos Weg nach vorne, der erst hinter Vettel auf der fünften Position stoppte. "Wir haben gestern die Pole verpasst, aber hatten heute die Pace, um uns zurückzukämpfen."

Eng wurde es für den Spanier im Rad-an-Rad-Duell mit Vettel, als er in der Anfahrt auf die zweite Schikane mit allen vier Rädern neben der Strecke war. Kurze Zeit später konnte Alonso zwar überholen, Vettel wurde für dieses Manöver aber mit einer Durchfahrtsstrafe belegt.

Vergleiche mit 2011 wurden laut, als Vettel ebenfalls in dieser Kurve außen an Alonso vorbeiging. "Ich denke, dass ist nicht genau das Gleiche, schließlich war ich mit 350 mit allen vier Rädern auf der Wiese", zeigte sich Alonso hartnäckig. "Ich habe ihm letztes Jahr genügend Platz gelassen." Letzten Endes sei die Diskussion nun aber ohnehin nicht mehr relevant, da Vettel das Rennen vorzeitig beenden musste. Um in der WM weiterhin den Platz an der Sonne zu behalten, müsse es aber nun mit Siegen weitergehen. "Wir müssen in Singapur und am besten noch in Japan gewinnen", gab der Doppelweltmeister die Marschrichtung vor.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali strahlte beim Heimrennen der Scuderia über den dritten Platz seines Top-Piloten. "Toller Job von Fernando", lobte der Italiener, der auch Felipe Massa ein gutes Rennen bescheinigte. Allerdings war für die Scuderia nicht alles so perfekt, wie es den Eindruck machte. "Man darf nicht vergessen, dass Fernando nach dem Zwischenfall mit Sebastian ein Problem mit der Aufhängung hatte und wir in jeder Runde sehen mussten, wie sich das Auto verhält", verriet der Teamchef.

Zudem hätte der Spanier Probleme mit dem Vortrieb bekommen. "Es war ein langer und schwieriger Tag für uns", blickte Domenicali zurück. Die Strafe gegen Vettel wollte er aber nicht kommentieren, denn schließlich hätten sich die Regeln nach Bahrain geändert. "Die Entscheidung entspricht genau dem Reglement. Wir beschweren uns nicht, wenn es schwierige Entscheidungen sind, daher sagen wir auch in dieser Situation nichts", schloss der Italiener ab.