Monza ist jedes Jahr aufs Neue eine große Geschwindigkeits-Hatz, bei der sehr viel Bedeutung auf dem Top-Speed der einzelnen Autos liegt. Dementsprechend gibt es vor dem Rennen am Sonntag durchaus Teams, die in dem Bereich besser dastehen als andere. Das könnte besonders beim Thema Überholen eine Rolle spielen, denn wer den siebten Gang zu kurz übersetzt hat und zu früh in den Limiter kommt oder mit seinem Niedrig-Abtriebs-Paket nicht schnell genug wird, dem wird auch kein DRS helfen.

Ein solches Sorgenkind ist Sergio Perez, der Angst hat, dass der Top-Speed des Sauber im Rennen zum Problem werden könnte. In der von Kimi Räikkönen angeführten Geschwindigkeits-Tabelle aus dem Qualifying rangiert der Mexikaner auf dem achten Platz, sein Rückstand auf den Finnen sind 2,5 km/h. "Wir verlieren auf den Geraden zu viel, viel zu viel. Jeder fährt hier mit wenig Abtrieb und unser Niedrig-Abtriebs-Paket ist nicht so gut. Wir werden versuchen, die Situation im Rennen umzukehren, denn der Sonntag ist der wichtigste Tag. Das Ziel ist es, konkurrenzfähig zu sein. Es wird schwer, die Konkurrenz mit der Strategie zu schlagen, da ich glaube, viele werden nur einen Stopp machen", sagte er Autosport.

Red Bull weit zurück

Perez hat bei einem Blick auf die Top-Speed-Tabelle aber weit weniger Sorgen als etwa Red Bull. Mark Webber und Sebastian Vettel rangierten dort lediglich auf den Positionen 21 und 22, ihr Geschwindigkeits-Rückstand auf Räikkönen betrug über acht km/h. "Hier fehlt uns die nötige Power. Es ist klar: fünf Mercedes-Motoren unter den ersten Zehn - das ist wohl der Hauptgrund", sagte Red-Bull-Motorsportberager Dr. Helmut Marko zum Ergebnis des Qualifyings. Räikkönen als Schnellster am Messpunkt fährt allerdings ebenfalls einen Renault-Motor und in den Top-10 der Geschwindigkeiten ist Mercedes vier Mal vertreten, Renault zwei Mal und Ferrari vier Mal.

Nico Hülkenbergs Defekt verzerrte das Bild ein wenig, Foto: Sutton
Nico Hülkenbergs Defekt verzerrte das Bild ein wenig, Foto: Sutton

Lotus scheint sein Auto allerdings auch besonders auf Höchstgeschwindigkeit getrimmt zu haben, denn Jerome D'Ambrosio war der Zweitschnellste, erst dahinter folgten die mit Mercedes-Motoren bestückten McLaren-Piloten. Anhand der Tabelle lässt sich jedenfalls gut ablesen, worauf welches Team gesetzt hat, da die Teamkollegen bei den Spitzenwerten meist direkt hintereinander liegen. Große Ausnahme ist Force India, dort hatte Nico Hülkenberg allerdings früh im Qualifying einen Defekt, weswegen sein Wert wenig aussagekräftig ist.

Die Top-Speed-Tabelle nach dem Qualifying

1. Kimi Räikkönen 342.7 km/h
2. Jerome D'Ambrosio 342.4 km/h
3. Jenson Button 342.3 km/h
4. Lewis Hamilton 341.6 km/h
5. Daniel Ricciardo 341.1 km/h
6. Jean-Eric Vergne 341.0 km/h
7. Paul di Resta 340.4 km/h
8. Sergio Perez 340.2 km/h
9. Kamui Kobayashi 339.8 km/h
10. Michael Schumacher 338.6 km/h
11. Nico Rosberg 338.5 km/h
12. Fernando Alonso 338.1 km/h
13. Felipe Massa 337.8 km/h
14. Bruno Senna 336.7 km/h
15. Pastor Maldonado 336.7 km/h
16. Timo Glock 336.4 km/h
17. Charles Pic 335.9 km/h
18. Nico Hülkenberg 335.8 km/h
19. Heikki Kovalainen 334.2 km/h
20. Vitaly Petrov 334.0 km/h
21. Mark Webber 334.0 km/h
22. Sebastian Vettel 333.8 km/h
23. Narain Karthikeyan 333.5 km/h
24. Pedro de la Rosa 333.3 km/h