Timo, wie siehst du das Team für Monza aufgestellt?
Timo Glock: Das ist schwierig zu sagen. In Kanada war unser Low-Downforce Paket nicht so gut, deshalb müssen wir morgen schauen, wie es läuft. Nach Kanada haben wir einen neuen Heckflügel ans Auto gebracht, der aber eher für High- und Medium-Downforce ausgelegt ist. Der ist jedoch auch ziemlich effizient und wir müssen herausfinden, welches Paket für uns am besten geeignet ist. Ich denke nicht, dass wir hier so einen großen Fortschritt machen wie es in Spa der Fall war.

Wie froh bist du, endlich mal wieder einen trockenen Freitag zu haben, um testen zu können?
Timo Glock: Es hilft natürlich allen Teams, wenn man am Freitag etwas ausprobieren kann. Andererseits ist Monza so speziell, deshalb kann man hier nicht so viel lernen.

Ist Monza nur für Ferrari-Piloten speziell oder generell für alle Piloten?
Timo Glock: Monza ist immer besonders für die Fahrer, obwohl die meisten Fans hier für Ferrari sind. Für Ferrari ist es das Heimrennen und ein Riesen-Event, deshalb werden die hier wohl am meisten Spaß haben.

Ist die Rennsperre für Romain Grosjean nach dem Unfall in Spa gerechtfertigt?
Timo Glock: Die FIA musste ein Signal setzen und hat wohl Romain Grosjean als Beispiel gewählt, weil er häufig in Start-Crashs involviert war. Ich denke, dass es der richtige Moment war, ein Zeichen zu setzen. Ob die Strafe für diesen Unfall gerechtfertigt war, darüber lässt sich diskutieren. Aber in der Summe geht die Strafe in Ordnung.

Stefano Domenicali sagt, dass man schon in den Nachwuchsserien anfangen muss, solche Aktionen härter zu bestrafen. Was sagst du zu dieser Idee?
Timo Glock: Da muss ich ihm Recht geben. Es ist auffällig, dass häufiger Fahrer, die gerade aus der GP2 kommen, in derartige Start-Unfälle verwickelt sind. In der GP2 herrscht in letzter Zeit immer etwas Chaos, deshalb kann man über diese Idee durchaus nachdenken.

Die Cockpithaube wurde zuletzt wieder heiß diskutiert. Wie stehst du dazu?
Timo Glock: Es ist immer eine Frage der Sicherheit. Ich habe mir die Szenen aus Spa noch einmal genau angeschaut: Wenn Grosjean knapper über Alonsos Auto geflogen wäre, hätte das schlimm enden können. Wenn solch eine Haube zur Sicherheit beiträgt, ist mir das recht. Ich muss nicht zuerst einen schweren Unfall erleben, bevor reagiert wird. Zwar geht dieses Konzept etwas von der Formel 1 weg, aber wenn es der Sicherheit zuträglich ist, wäre das der richtige Schritt.