Sebastian Vettel war ratlos. Im Qualifying von Spa reichte es für den Red-Bull-Piloten nur zum elften Platz, wofür er keine Erklärung parat hatte. "Es ist nichts schiefgegangen, ich habe keinen Fehler begangen und es gab auch keine Probleme mit dem Auto", erklärte der Heppenheimer, der mit seiner Q2-Runde dabei durchaus zufrieden war. "Wir haben Q3 knapp verpasst, mit einem weiteren Run ist es vielleicht eine andere Geschichte", meinte er hinsichtlich einer möglichen Verbesserung.

Freilich sei die Ausgangslage nun nicht optimal, aber immer noch besser als beim Rennen in Monaco, wo er als Neunter startete, da Spa zahlreiche Überholmöglichkeiten bietet. "Unsere Pace im Rennen ist besser als im Qualifying", zeigte sich Vettel optimistisch, der am Morgen im dritten Freien Training noch guten Mutes war. "Am Nachmittag hat es leider nicht so geklappt, aber ich war wie gesagt zufrieden mit meiner Runde."

Beeindruckt von Maldonado

Überrascht zeigte sich Vettel über die Zusammensetzung der Top-5, wo mit Pastor Maldonado, Kamui Kobayashi und Sergio Perez Piloten stehen, die dort nicht unbedingt zu erwarten waren. Vor allem die Performance des Venezolaners brachte ihn ins Grübeln. "Maldonado war in Q2 nur um ein Zehntel schneller als ich und hat dann in Q3 noch einmal neun Zehntel zugelegt", zeigte Vettel auf. "Ich habe keine Erklärung dafür, fragen Sie ihn. Mir wäre es nicht möglich gewesen, um neun Zehntel schneller zu fahren."

Oftmals hatte Red Bull selbst mit dem Einsatz von DRS Probleme, Konkurrenten zu überholen, was dem 25-Jährigen jedoch keine Sorgen hinsichtlich des Rennens bereitete. "Wir sollten in einer guten Position sein, vermutlich ist sie besser als auf anderen Strecken", erklärte er. Dies würde vor allem an der Charakteristik der Ardennen-Achterbahn liegen, da man nicht nur in der DRS-Zone, sondern an noch vielen weiteren Stellen überholen kann. "Im letzten Jahr war es recht einfach zu überholen", blickte er zurück.

Immer das gleiche Ziel

Auch wenn der Red-Bull-Mann beim Start einige Konkurrenten vor sich haben wird, gab er für den Sonntag eine klare Marschrichtung aus. "Das Ziel lautet, zu gewinnen. Ich denke, von dort wo wir starten, ist das nicht unmöglich, aber auch wenn wir Letzter wären, wäre das das Ziel." Um der Maximalpunktezahl näher zu kommen, gelte es aber freilich, zunächst einmal einen guten Start hinzulegen und die erste Runde zu überstehen. "Morgen kann alles passieren", war sich Vettel sicher.

Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft wollte der Deutsche trotz des Qualifying-Ergebnisses keine großen Nachteile orten - wohl auch, weil der WM-Führende Fernando Alonso nicht über den sechsten Platz hinauskam und Teamkollege Mark Webber sogar hinter ihm starten wird. "Es ist eine lange Weltmeisterschaft und es ist schwierig, das morgige Resultat vorherzusagen. Wenn jemand viele Punkte holt, macht jemand anders weniger. Ich bin kein Genie, aber das ist ziemlich einfach auszurechnen", betonte Vettel.