Fernando Alonso mag die Weltmeisterschaft aktuell mit 40 Punkten anführen, doch McLaren-Technikdirektor Paddy Lowe ist überzeugt, dass der Spanier und Ferrari durchaus angreifbar sind. Das macht er daran fest, dass die Scuderia aktuell wohl nicht das schnellste Auto hat und die Rangordnung in der Formel 1 eher für die Konkurrenz spricht. "Sie sind sicher nicht die Schnellsten unter den Spitzenteams", bestätigte Lowe Alonsos Ansicht, wonach Ferrari das langsamste der Top-Teams ist.

Trifft das tatsächlich zu und kann die Konkurrenz Kapital daraus schlagen, könnte die Führung des Spaniers rasch zusammenschmelzen. "Das macht uns Mut. Natürlich hat Fernando die Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft, aber mit 25 Punkten für einen Sieg und ohne das schnellste Auto sind sie angreifbar. Und das ist die Möglichkeit, die wir nutzen wollen", sagte Lowe. Er rechnete allerdings nicht mit der Hilfe von Teams, die keine Chance auf die WM mehr haben, weil er davon ausging, dass dort die Ressourcen früher Richtung 2013 verlagert werden und die Top-Teams deswegen etwas davonziehen dürften.

Kluft wird größer werden

Auf der anderen Seite erwartete er, dass der Konkurrenzkampf durchaus intensiv bleiben wird. "So eng wie es ist, gibt es einige Teams, die denken, sie haben eine Chance auf die Weltmeisterschaft, daher werden sie bis zum Ende pushen. Ich nehme an, es wird Teams außerhalb dieses Bereichs geben, die viel umfangreicher auf die Entwicklung 2013 umschalten. Daher dürften wir den Trend sehen, dass drei oder vier Teams sich vom Rest absetzen; das war schon früher zu sehen", erklärte der Technikdirektor.

McLaren steht jedenfalls nicht still. In Belgien sind zahlreiche Updates am Auto, darunter ein neuer Heckflügel und neue Seitenkästen. Weitere Entwicklungen sollen folgen. "Wir haben ein tolles Aerodynamik-Programm, wenn man betrachtet, was wir bisher gebracht haben. Wir werden das für den Rest der Saison fortsetzen. In den vergangenen Rennen hatten wir eines der schnellsten Autos und wir glauben, wir können Rennen gewinnen. Auch wenn wir bei den Punkten zurückliegen, wir haben alle Kalkulationen und unsere eigenen Einschätzungen gemacht - und wir glauben, wir können uns in eine tolle Position bringen, um immer noch beide Weltmeisterschaften zu gewinnen."