Fernando Alonso war schon nach dem Qualifying am Samstag auf dem Hungaroring klar, dass er am Sonntag nicht gewinnen wird. Er hatte sich als Sechster qualifiziert und dabei gemerkt, dass sein Ferrari nicht mehr drauf hat. "Es ist mehr oder weniger wie erwartet. McLaren war schon in Deutschland sehr stark und wir hatten im Qualifying Glück. Im Rennen haben wir dann die Positionen gemanagt. Hier sind sie [McLaren] im Trockenen am schnellsten. Das war zu erwarten, wir müssen uns verbessern", erklärte der WM-Führende.

Er musste aber betonen, dass immer noch alles möglich ist, immerhin habe er in Deutschland gewonnen und Sauber habe das zweit- oder drittbeste Auto gehabt und hier seien die Schweizer in Q2 ausgefallen. "Wer weiß, es ändert sich Rennen für Rennen, Tag für Tag. Schauen wir auf morgen, aber momentan sieht es so aus, als wären wir nicht schnell genug für den Sieg. Wir müssen nicht gewinnen, sondern müssen das Maximum herausholen und so viele Punkte schaffen wie möglich. Wenn wir nicht gewinnen können, verstehen wir das", sagte der Spanier.

Zeitverlust könnte zu groß werden

Alonso musste noch einmal betonen, dass er und Ferrari sehr glücklich mit den bisher eroberten Punkten sind. Mit der Leistung des Autos sei man das weniger. "Wir sagen das immer wieder, jeder vergisst das. Wir sind nicht schnell, heute gab es wieder den Beweis. Wir fahren jetzt seit vier Rennen praktisch mit dem gleichen Auto. Es gab keine neuen Teile, das ist das Problem. Wir verlieren Zeit auf die Spitze und wir müssen nach der Sommerpause Updates bringen, die gut laufen und die Lücke schließen. Falls nicht, wird sie zu groß", erklärte der Ferrari-Pilot.

In Ungarn blieb der Regen noch die größte Hoffnung, denn das könnte aus seiner Sicht wirklich alles noch ändern. "Im Trockenen können wir nicht um den Sieg oder die Spitzenplätze mitfahren und das wissen wir. Im Rennen verbessert sich die Situation normalerweise und daher können wir hoffen, dass wir es in die Top-4 oder Top-5 schaffen. Unser Ziel wird es, den engsten Gegner in der Fahrer-Weltmeisterschaft hinter uns zu halten und wir wissen, dass wir vor ihm starten."

Alter egal

Sollte er seinen WM-Vorsprung bis zum Finale durchbringen, dann wäre er der jüngste Dreifach-Weltmeister der bisherigen Formel-1-Geschichte. Derlei Dinge sind Alonso allerdings egal. "Das ist nicht sehr wichtig. Wir wollen am Ende des Jahres alle Weltmeister sein, egal wie alt wir sind oder ob wir drei Titel haben. Es ist nicht wichtig, ob man der Jüngste oder der Älteste ist. Es geht darum, dass man das Racing genießt und um die WM fährt. Bei einem WM-Sieg hat man als letztes im Kopf, wie alt man ist."