"Hockenheim war, wir schauen nach vorne, das belastet uns gar nicht." Dr. Helmut Marko hat genug von den Diskussionen der letzten Woche, bei denen Red Bull zumeist Hauptdarsteller war. Vielmehr gelte es nun, sich auf das Rennen in Ungarn zu konzentrieren, wo Sebastian Vettel und Mark Webber in den ersten beiden Freien Trainings am Freitag nicht über das Mittelfeld hinauskamen.

Dennoch zeigte sich Marko mit ihrer Performance nicht unzufrieden. "Wir waren mit den harten Reifen die Schnellsten, sind wegen dem Regen aber nicht mehr hinausgekommen", beschrieb er den Auftakt in das Wochenende am Hungaroring. Auf Grund des schlechten Wetters konnten Vettel und Webber am Nachmittag weder auf einen Longrun gehen, noch die weichen Reifen testen. Positiv stimmte Marko, dass der Rückstand auf die Spitze im zweiten Training deutlich reduziert werden konnte, dennoch gebe es noch einiges an der Abstimmung zu tun.

Neben Red Bull sieht der Österreicher naturgemäß den WM-Führenden Fernando Alonso sowie die beiden McLaren-Piloten als die schärfsten Konkurrenten, wobei er auch Lotus auf der Rechnung hat, sollte die Form anhalten. Traditionell wichtig ist am Hungaroring eine gute Startposition, wie Marko auch gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte. "Wenn man die Pole erreicht und den Start normal hinbekommt, hat man das Rennen schon mehr oder minder gewonnen", meinte er. Um dieses Ziel zu realisieren, gelte es nun, den RB8 nach Sebastian Vettels Vorstellungen abzustimmen, des Weiteren dürften die Temperaturen eine entscheidende Rolle spielen.

Gestaffelte Strafen

Ganz konnte Marko die Ereignisse vom Hockenheimring dann aber doch nicht ausblenden und wandte sich noch einmal Lewis Hamiltons Rückrundungsmanöver gegen Vettel zu. "Hamilton hat ein Überholmanöver gemacht, das wir in dem Sinne nicht gemacht hätten", erklärte er. "Uns hat irritiert, dass er Vettel aufgehalten und Alonso nicht attackiert hat, das war nicht ganz verständlich." Das Verhältnis zwischen Vettel und Hamilton habe diese Szene nicht verbessert. "Beste Freunde gibt es unter Spitzenfahrern sowieso nicht und der Vorfall in dieser WM-Situation hat sicher nicht dazu beigetragen, das Verhältnis zu verbessern", hielt Marko fest.

Auch Vettels Strafe im Ausmaß von 20 Sekunden störte den Österreicher noch immer, der sich diesbezüglich eine Regeländerung wünscht: künftig sollte es laut seiner Ansicht eine Staffelung geben, die von fünf bis 20 Sekunden reicht. "Das wäre gerechter und würde der jeweiligen Situation entsprechen", erklärte er seinen Vorschlag.