Seit dem Jahr 1986 ist der Hungaroring fester Bestandteil des Formel-1-Rennkalenders, und seither bereitet er den Teams wie auch den Piloten von Mal zu Mal die gleichen Sorgen. Eine dieser ist zumeist die große Hitze: An der nur 4,381 Kilometer kurzen Piste am Rande der Gemeinde Mogyoród, nordöstlich von Budapest, sind Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke keine Seltenheit. Für Mensch und Maschine sind die Belastungen somit überaus groß.

Holte in Budapest seinen ersten GP-Sieg: Heikki Kovalainen, Foto: Sutton
Holte in Budapest seinen ersten GP-Sieg: Heikki Kovalainen, Foto: Sutton

Besonders die Reifen der Boliden leiden unter der Kraft der ungarischen Sonne und geraten schnell aus ihrem optimalen Arbeitsfenster. Es ist wahrscheinlich, dass Alonso, Vettel und Co am kommenden Rennsonntag nicht weniger als jeweils dreimal ihre Pneus wechseln werden. "Besonders der linke Vorderreifen hat viel zu tun", merkt Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari an. Die 14 Kurven der Strecke sind recht eng, wodurch die Reifen immer wieder durch starkes Abbremsen und Beschleunigen in die Mangel genommen werden.

Neben den Gummis und der richtigen Boxenstoppstrategie ist aber auch die Qualifikation ein Schlüssel zum Erfolg. Da es nach der gut 790 Meter langen Start-/Zielgeraden in eine scharfe, langsame Rechts geht, bei der es häufig zu Feindkontakten kommt, ist eine der vorderen Startpositionen von Vorteil. Generell sind Überholstellen auf dem Hungaroring rar; wer an seinem Vordermann vorbei will, verlagert seine Attacken in der Regel in die Boxengasse.

Dreh- und Angelpunkt Kurve eins

Die Überholhilfe DRS (Drag Reduction System) wird den Fahrern allerdings auch in Ungarn wieder zur Verfügung stehen. Wie bereits im Vorjahr dürfen die Heckflügel kurz nach der letzten Kurve, und somit bei Start/Ziel, geöffnet werden. Eine Schwierigkeit des Hungarorings ist das Anbremsen auf den ersten Knick. Wer das zusätzliche Tempo durch DRS unterschätzt, könnte sich schnell mit qualmenden Rädern in der Auslaufzone von Kurve eins wiederfinden.

"Auf dem Hungaroring muss man sich extrem konzentrieren, da eine Kurve rasend schnell in die nächste mündet", erklärt Williams-Mann Pastor Maldonado. Besonders in den winkeligen Sektoren zwei und drei sei der Fahrer gefragt. Wer in Ungarn um den Sieg mitreden möchte, muss jedoch alle Sektoren zusammenbringen - und dies im Rennen ganze 70 Mal. Im Glutofen der Puszta heißt es somit: Kühlen Kopf bewahren und ja keinen Fehler machen.