Fernando Alonso erlebte in Hockenheim zwar einen Start-Ziel-Sieg, so entspannt wie manch anderer in der Vergangenheit, lief der Nachmittag in Deutschland aber nicht ab. Der Spanier sicherte sich am Samstag im Regen die Pole Position und konnte dadurch das Rennen von der Spitze aus in Angriff nehmen. Das schnellste Auto war der Ferrari an diesem Tag laut Alonso aber nicht. Daher ging es jede Runde darum, seine Position zu verteidigen und sich durch die Überholmanöver-anfällige Kurve sechs zu bugsieren, ohne eine Angriffsfläche zu bieten. "Sicher hatte ich keinen Moment zum Entspannen, aber ich denke, dass ich ruhiger war, als das Team in der Box und an der Boxenmauer und als unsere Fans, die vor dem Fernseher saßen", lachte der Spanier.

Nach seinem dritten Saisonsieg galt der Dank dem ganzen Ferrari-Team, das es schaffte, aus einem nicht siefähigen Wagen ein mögliches Weltmeisterauto zu formen. "Ich will immer 100 Prozent geben und ich arbeite Tag und Nacht an diesem Ziel", zeigte Alonso auch seinen Einsatz auf. "Ich will nicht, dass irgendjemand besser vorbereitet nach Ungarn kommt, als ich das tue - sowohl körperlich als auch mental - oder motivierter als ich. Ich werde immer versuchen, diesen Wettkampf neben der Strecke für mich zu entscheiden."

Insgesamt geht der Doppelweltmeister mit einem sehr guten Gefühl an den Hungaroring. "Dennoch habe ich nicht vergessen, dass Red Bull und McLaren schneller als wir waren", bezog er sich auf den knappen Ausgang des Grand Prix. Das konnte seine Gesamtbilanz im für Alonso so entscheidenden Monat Juli aber nicht schmälern. "Von 75 erreichbaren Punkten, haben wir bisher 43 nach Hause gebracht - jetzt werden wir versuchen, diese Arbeit in Ungarn zu vollendenden."

Ferrari-Technikdirektor Pat Fry strahlte nach dem Sieg der Scuderia und war voll des Lobes für seinen Piloten. "Fernando war fantastisch", freute sich Fry. Dem Spanier sei es gelungen, das Beste aus seiner Pole Position zu machen und den Start zu gewinnen und das Rennen richtig zu gestalten. Enttäuschung gab es hingegen bei Felipe Massas Leistung, der sich gleich am Start den Frontflügel abfuhr und dadurch laut Fry einen hohen Preis bezahlte. "Es ist schade, denn die Pace, die er im Rennen zeigte, wäre in jedem Fall gut genug für Punkte gewesen."