Gerhard Berger liebt den Hockenheimring. Der Österreicher feierte hier 1997 seinen letzten Formel-1-Sieg, der aufgrund eines längeren Krankenhausaufenthalts wegen einer Kiefernhöhlenentzündung und des Tods seines Vaters ein besonders emotionaler war. "Das war sicher einer meiner schönsten Siege, wenn nicht sogar der schönste überhaupt", verriet Berger dem österreichischen Kurier. "Ich krieg´ fast einen Schüttelfrost, wenn ich daran denke, dass das schon wieder 15 Jahre her ist", gab er zu.

Viel verändert habe sich in der Formel 1 jedoch nicht, meinte der Tiroler, es gehe immer noch um das Gleiche, nämlich Hightech, enorme fahrerische Leistungen, Fahrzeugbeherrschung, Killerinstinkt und den Sieg. Professioneller oder ernster sei die Königsklasse nicht geworden, nur anders. "Weil wir heute die Zeit der Elektronik erleben, die eine andere Arbeitsweise erfordert. Aber das Wesentliche ist gleich geblieben: das Auto abstimmen, mit dem Ingenieur gut kommunizieren und dann die Leistung im Grenzbereich bringen", führte Berger aus.

Der ehemalige Mitbesitzer von Toro Rosso lebt in Monaco und ist in der FIA als Präsident der Single-Seater-Kommission tätig. Vor Ort verfolgt er die Rennen hingegen nur mehr selten. "Ich bin ein Fan, der vor dem Fernseher sitzt und gerne zuschaut. Vielleicht zwei Mal im Jahr bin ich noch bei Rennen", verriet der Tiroler. Obwohl Fernando Alonso die WM anführt, tippt Berger dennoch darauf, dass Vettel das Triple schafft. "Ich würde nach wie vor mein Geld auf Vettel setzen. Weil unterm Strich der Red Bull das beste Auto ist", betonte er.