Die meisten Fahrer und Teams ärgern sich, wenn es an den Freitagen regnet. Die Evaluierung neuer Teile hält sich in Grenzen und die Vorbereitung auf das weitere Rennwochenende kann ins Wasser fallen. Daniel Ricciardo sieht die Sache etwas anders und gewann dem regnerischen Wetter in Hockenheim etwas Positives ab. "Eigentlich ist das nicht schlecht", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir fahren während der Saison nicht so häufig im Regen, deshalb ist das Fahren im Nassen nicht verkehrt für meine Entwicklung als Rennfahrer. Das Fahren im Nassen schadet mit Sicherheit nicht."

Ricciardo sprach gleichzeitig ein Lob in Richtung Hockenheim aus. "Es war zwar rutschig auf der Strecke, aber das ging in Ordnung", meinte der Toro-Rosso-Pilot. "Wir hatten kein Aquaplaning, bei Regen ist Hockenheim ein sicherer Kurs. An ein paar Stellen steht das Wasser zwar auf der Strecke, aber nicht so schlimm, als dass man die Kontrolle über das Auto verliert. Mir persönlich ist das Wetter egal, ich will einfach ein gutes Ergebnis erzielen."

Es wird auch mal wieder Zeit: Ricciardo fuhr zwar beim Auftakt in Australien zwei WM-Zähler ein, ging in allen folgenden Rennen aber leer aus. "Bei meinem schlechtesten Rennen habe ich die meisten Punkte erzielt", meinte Ricciardo. "In dieser Saison haben wir ein paar Gelegenheiten verpasst. In China hatten wir zum Beispiel keine Chance, aber in Bahrain hätte es besser laufen können, wenn mir der Start ordentlich gelungen wäre. Wir waren öfter mal nah dran, aber ganz reichte es dann doch nicht."

Die Samstage laufen ganz gut bei mir, aber im Rennen selbst habe ich noch ein paar Schwierigkeiten", machte Ricciardo keinen Hehl aus seinen Schwächen. "Am Start verliere ich zu oft zu viele Positionen, in dieser Hinsicht muss ich mich noch verbessern. Ich weiß, dass der Speed kommen wird und ich muss weiter Vertrauen in mich haben." An Selbstvertrauen mangelt es dem jungen Australier nicht: Er geht davon aus, auch 2013 für Toro Rosso zu fahren, sofern seine Resultate nicht schlechter werden.

Deshalb hofft er, dass der STR-Bolide noch etwas an Performance zulegt. Die Aussichten auf eine Leistungssteigerung stünden zumindest gut. "Wir haben die Hoffnung, dass unser Auto noch schneller wird", sagte Ricciardo. "Selbst, wenn es an einem Rennwochenende schlecht läuft, hoffe ich immer, dass es beim nächsten viel besser geht. Unser Team testet viel, auch im Windkanal, das hilft natürlich. In Montreal und Silverstone beispielsweise fühlte sich die Balance des Autos sehr gut an, nur der Speed fehlte noch ein wenig. Am wichtigsten ist Downforce - darüber geht eigentlich nichts."