In dieser Saison gibt es bislang keinen klaren Favoriten, bis zu zehn Fahrer zählen bei jedem Rennen zum Dunstkreis der potentiellen Sieger. Pastor Maldonado zählt auch zu den Grand-Prix-Siegern, doch sein Name taucht bei der Favoritenwahl nur noch selten auf - und das nicht ohne Grund. Von seinem Barcelona-Sieg einmal abgesehen, ging er fast immer leer aus. Nur in China konnte er Punkten; macht 29 WM-Zähler und Platz zehn in der Meisterschaft. Es ist diese fehlende Konstanz, die dem Williams-Piloten häufig vorgeworfen wird.

Maldonado selbst ist sich seiner Schwäche durchaus bewusst. "Aus zahlreichen Gründen waren wir in diesem Jahr nicht so konstant", gibt er am Rande des Deutschland GP zu. "Ich habe ein paar Fehler gemacht, vor allem beim ersten Rennen in Australien, als ich zwischenzeitlich Sechster war. In den vergangenen paar Rennen unterliefen mir auch einige Fehler, aber es kommen ja noch ein paar Rennen. Ich muss aus diesen Fehlern lernen und mich weiter verbessern."

In den vergangenen beiden Rennen war der Venezolaner stets im Blickpunkt des Geschehens. In Valencia kollidierte er mit Lewis Hamilton, in Silverstone rasselte er mit Sergio Perez aneinander. Den Hamilton-Crash bewertet Maldonado noch immer als Rennunfall und in Silverstone sei es einfach unglücklich gelaufen. "Jeder konnte sehen, dass ich das Auto verloren habe", erklärt Maldonado noch einmal. "Ich war nicht im Positionskampf mit Sergio. Ich kann verstehen, dass er sauer war, weil sein Rennen gelaufen war - meins aber auch."

Der Williams-Starter hofft, problemfreier durch die nächsten Rennen zu kommen. "Ich hoffe, dass uns so etwas nicht mehr passiert und wir wieder Punkte einfahren können", sagt er. "Wichtig ist: Wir waren sehr schnell und müssen schauen, dass wir das auch bleiben. Ich hoffe, dass das Auto hier in Hockenheim gut funktioniert. Der Stadion-Teil erfordert gute Aero-Effizienz, das sollte unserem Auto entgegenkommen." Wichtig sei auch, das richtige Setup für den Williams-Boliden zu finden, schließlich könne das Wetter wieder einmal verrückt spielen.

Für die nächsten zehn Rennen sieht sich Maldonado mit Williams jedenfalls gut aufgestellt. "Vor der Saison hätten wir nicht erwartet, ein Rennen zu gewinnen", erklärt der Teamkollege von Bruno Senna. "Stattdessen gelang uns ein Sieg und ich bin sicher, dass wir auch in der zweiten Saisonhälfte konkurrenzfähig sein können. Alles kann sich ändern: Bevor ich das Rennen gewonnen habe, kamen nicht so viele Journalisten zu unseren Presserunden - jetzt kommt ihr alle. Das ist nun einmal Racing."